Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse notiert zum Wochenstart wenig verändert. Die Anleger halten sich laut Marktkreisen angesichts des rekordhohen Kursniveaus mit weiteren Engagements zurück. "Die Anleger sind fürs erste gut investiert", sagte ein Händler. Aber sie verkauften auch keine Papiere, da sie mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends rechneten und da es im aktuellen Umfeld nach wie vor keine Alternativen zu den Beteiligungspapieren gebe. Daher seien die Umsätze aber auch dünn.

Gebremst wird der der Markt zudem von den Verlusten der beiden Pharmaschwergewichte. Trotz guter Neuigkeiten im Zusammenhang mit dem Onkologiekongress Asco könnten sie ihre unterdurchschnittliche Kursentwicklung nicht aufholen, so der Händler. Nach wie vor würden zyklische und Technologietitel nämlich bevorzugt. Daran könnten auch die nicht so gut wie erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktzahlen nicht viel ändern, heisst es weiter. Im Mai wurden weniger neue Stellen geschaffen als vorhergesagt. Dies dämpft laut Händlern aber auch die Angst vor einem baldigen Richtungswechsel in der US-Geldpolitik.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,02 Prozent höher auf 11'535,88 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, steigt um 0,27 Prozent auf 1894,16 Zähler. Derweil ist der breite SPI mit 14'928,94 Punkten um 0,07 Prozent fester. Im SLI legen 19 Titel zu und elf geben nach.

Gefragt sind vor allem zyklische Werte wie der Logistikkonzern Kühne + Nagel (+2,1%), die Luxusgüterhersteller Richemont (+1,4%) und Swatch (+0,9%), der Elektrotechnikriese ABB (+1,0%), die Bauzulieferer Geberit (+1,0%), Sika (+0,9%) und Holcim (+0,6%) sowie die Finanzwerte UBS (+0,7%), Partners Group (+0,6%) und Julius Bär (+0,3%).

Deutlich im Plus steht zudem der Hörgerätehersteller Sonova (+1,8%). Die Anteile des Dentalimplantatherstellers Straumann gewinnen 0,7 Prozent.

Nestlé( +0,1 auf 113,06 Fr.) sind nur wenig verändert. Die Lebensmittelwerte befinden sich damit kursmässig nahe dem Rekordhoch von 113,20 Franken bzw. haben das Rekordhoch am Morgen egalisiert.

Schwächer sind dagegen die Grossbank CS (-0,5%) und die Versicherer Swiss Re (-0,4%) und Zurich (-0,2%). Swiss Life (+0,1%) sind eine Spur höher.

Unter Druck stehen die Aktien der Pharmariesen. Novartis sinken um 1,1 Prozent und Roche um 0,3 Prozent. Am Markt ist von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem die beiden Unternehmen mit positiven Neuigkeiten am US-Krebskongress Asco aufgewartet hatten. Die Nachricht, dass Novartis auch mit dem Mittel Iptacopan zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung mit einer Phase-II-Studie den primären Endpunkt erreicht hat, verpufft unter diesen Umständen am Markt.

Auf den hinteren Rängen sind Aktien von kleineren Biotechfirmen wie Santhera (+12%), IGEA Pharma (+5,0%), Addex (+4,6%), Kuros (+1,2%) und Polyphor (+2,4%) sehr gefragt.

Die Aktien von U-blox gewinnen derweil 3,9 Prozent und von Belimo 0,8 Prozent. Die Unternehmen haben sich sehr positiv über den Geschäftsgang geäussert.

Siegfried (+0,9%) hat nach eigenen Angaben die Folgen der kurz vor Pfingsten erfolgten Cyberattacke inzwischen bewältigt. Ab dieser Woche kann der Pharmazulieferer wieder im gesamten Netzwerk in vollem Umfang produzieren.

Valora (-5,2%) verlieren dagegen nach einem Kommentar der ZKB deutlich. Die Bank warnt vor ernüchternden Halbjahreszahlen. So dürfte die Erholung der Pendlerströme in der Schweiz und Deutschland nur zögerlich eintreten und die Mieterlasse tiefer als erwartet ausfallen, meint der Analyst.

pre/uh