Zürich (awp) - Nach dem holprigen Start in das zweite Semester zeichnet sich für den Schweizer Aktienmarkt am Dienstag keine klare Eröffnungstendenz ab. Die Vorgaben liefern zudem kaum eine Orientierungshilfe. Die Wall Street hatte im verkürzten Handel am Montag zugelegt und bleibt am heutigen Unabhängigkeitstag (Independence Day) komplett geschlossen. In Asien geben die Börsen dagegen überwiegend nach.

Die Kursgewinne an der Wall Street seien losgekoppelt von den jüngsten Konjunkturdaten, hiess es. So schrumpfte der ISM PMI für das verarbeitende Gewerbe den achten Monat in Folge, die längste Zeitspanne seit der Finanzkrise 2008. Dies deute auf eine Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten hin, so eine Händlerin. Der US-Bondmarkt reagierte denn auch entsprechend und die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihe kam letztlich nur einen Wimpernschlag von der psychologischen Schlüsselmarke von 5 Prozent zu liegen.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI tritt gegen 8.20 Uhr auf der Stelle bei 11'219,00 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Lonza werden höher taxieret.

Die Aktien des Lifescience-Konzerns Lonza (-2,4%) leiden laut Händlern unter Spekulationen über eine möglicherweise bevorstehenden Gewinnwarnung. Lonza habe viel Geld in Produktionsanlagen investiert, die nun nicht ausgelastet seien, heisst es laut Händlern. Diese Fehlallokation des immer teurer werdenden Kapitals belaste nun.

ABB (+0,1%) dagegen steht mit dem abgeschlossenen Verkauf der Division Power Conversion an die taiwanesische AcBel Polytech im Blick. Für das dritte Quartal 2023 resultiert aus dem Verkauf ein nicht-operativer Buchgewinn.

In den hinteren Reihen fallen EFG (+2,1%) und Dufry (+1,1%) mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen auf. Bei EFG werden Berichte am Markt herumgereicht, wonach der Finanzdienstleister in diesem Jahr weltweit überdurchschnittlich viele neue Mitarbeiter einstelle.

Derweil hat der Reisedetailhändler Dufry den Zuschlag für eine neue Konzession am Vitoria Airport in Brasilien erhalten.

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