Zürich (awp) - An der Schweizer Börse zeichnet sich zum Wochenschluss ein etwas schwächerer Trend ab. Den neuerlich negativen Vorgaben der Wall Street werde sich die Schweiz wohl nicht ganz entziehen können, heisst es am Markt. Zudem dürften Anleger vor dem Wochenende ihre Risiken angesichts der weiter schwelenden Konfliktherde wie dem US-chinesischen Handelskrieg, dem Brexit und der steigenden Corona-Infektionen wohl eher reduzieren wollen, heisst es weiter.

Am Donnerstag hatte sich die Korrektur der US-Technologiewerte nach der Zwischenerholung am Mittwoch fortgesetzt. Doch angesichts der nach wie vor sportlichen Bewertung vor allem der Technologietitel könnte die negative Phase noch etwas anhalten, heisst es am Markt. Zur Verstimmung an den Märkten hatte ausserdem das Scheitern eines Gesetzesvorschlags der Republikaner für Corona-Hilfen im US-Senat beigetragen. Und die am Vortag veröffentlichten geldpolitischen Entscheidungen der EZB konnten den Märkten auch keine weiteren Impulse geben.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,23 Prozent tiefer mit 10'363,34 Punkten. Bis auf Roche (+0,1%) sind alle SMI-Werte tiefer indiziert. Die Einbussen belaufen sich von -0,2 Prozent bei SGS bis -0,4 Prozent bei UBS. Damit steuert der SMI aber trotzdem auf einen Wochengewinn von rund zwei Prozent zu.

Kursbewegende Impulse gibt es nur wenige. Und es stehen auch im weiteren Tagesverlauf keine wichtigeren Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA werden einzig die Konsumentenpreise veröffentlicht.

Die Genussscheine von Roche werden um 0,1 Prozent höher gestellt. Der Pharmakonzern hat im Vorfeld des Fachkongresses ACTRIMS-ECTRIMS am Wochenende erneut positive Studienergebnisse für ein MS Medikament (Ocrevus) veröffentlicht.

Richemont, mit einem Plus von 4,3 Prozent der Tagesgewinner unter den Blue Chips am Vortag, werden um 0,3 Prozent niedriger bewertet.

Am breiten Markt, wo bei Julius Bär vorbörslich ebenfalls negative Indikationen dominieren, sind Sunrise um 0,2 Prozent höher angeschrieben. Das Zürcher Handelsgericht hat das Gesuch von Rivale Salt um eine einstweilige Verfügung abgelehnt. Salt hatte Klage eingereicht, weil Sunrise mit der Annahme des 6,8 Milliarden Franken schweren Übernahmeangebots von UPC die Exklusivvereinbarung zum gemeinsamen Ausbau der Glasfaseranschlüsse verletzt haben soll.

Im Fokus der Anleger dürfte ausserdem Aryzta stehen. Der angeschlagene Backwarenkonzern hat Übernahmeverhandlungen mit der Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer bestätigt. Es gebe allerdings keine Gewissheit, dass ein Angebot erfolgen werde, betonten sowohl Elliott wie auch Aryzta.

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