Zürich (awp) - Die Schweizer Börse knüpft am Dienstag mit etwas beschleunigtem Tempo an den schwächeren Wochenauftakt an. Da die US-Börse am Montag wegen eines Feiertages geschlossen blieb, tun sich die Investoren ohne diesen wichtigen Impulsgeber aber etwas schwer mit der Orientierung, heisst es im Handel. Zudem sei die Nachrichtenlage eher ausgedünnt. Dass in den USA Donald Trump die Vorwahlen der Republikaner in Iowa für sich entschieden hat, war so erwartet worden. Der Wahlkampf dürfte langsam an Fahrt gewinnen und speziell mit Blick auf Trump immer wieder eine gewisse Volatilität in den Markt bringen, heisst es in einem Kommentar.

"Der Mangel an Handelsimpulsen aus dem US-Handel wurde durch einen heftigen Paukenschlag gleich zweier europäischer Notenbanker ersetzt", kommentiert ein Händler. "Joachim Nagel und Robert Hoffmann merkten am Montag an, dass es im Gesamtjahr 2024 keine Eile für Zinssenkungen gibt." Es könnte durchaus noch die Sommerpause abgewartet werden. Damit seien die Zinshoffnungen ein weiteres Mal gekappt worden. Entsprechend gespannt warten Investoren im weiteren Verlauf auf eine Rede vom Fed-Mitglied Christopher Waller, die als wichtig eingestuft wird.

Der Leitindex SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,53 Prozent auf 11'148,29 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI fällt um 0,49 Prozent auf 1760,43 und der breite SPI um 0,43 Prozent auf 14'531,26 Zähler. Von den 30 SLI-Werten geben 27 nach und drei legen zu.

Zu den grössten Verlierern zählen Lonza (-1,9%), die damit einen Teil ihrer bisherigen Gewinne seit Jahresbeginn wieder einbüssen. Im vergangenen Jahr haben sie unter den Blue Chips eine der schwächsten Kursentwicklungen gehabt.

Partners Group (-1,5%) hatten dagegen zu den Favoriten gezählt, leiden seit dem Jahreswechsel nun aber unter Gewinnmitnahmen. Am Morgen belastet zudem eine neu ausgesprochene Verkaufsempfehlung der SocGen.

Dem stehen Avancen von 6 Prozent bei den PS von Lindt&Sprüngli (+1,8%) gegenüber. Der Schokoladenhersteller hat 2023 erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Franken eingefahren.

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