NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich nach den Gewinnen seit Wochenanfang am Mittwoch mit leichten Abschlägen. Belastung kommt vom Anleihemarkt, wo die Zinsen nach dem jüngsten Rücksetzer wieder deutlicher anziehen. Nach der deutlichen Erholung dürften die Anleger erst einmal innehalten und die weitere Nachrichtenlage abwarten, heißt es aus dem Handel.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index nahezu unverändert bei 30.531 Punkten, der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,4 Prozent nach unten.
Die Aufmerksamkeit richtet sich mehr und mehr auf die gerade anlaufende Berichtssaison, die in den vergangenen Tagen schon einige positive Überraschungen ergeben hat. Überschattet wurden diese jedoch von der hartnäckig hohen Inflation. Am Markt bestehen daher kaum Zweifel, dass die US-Notenbank mit ihren rigorosen Zinserhöhungen fortfahren wird. Ein Zinsschritt von 75 Basispunkten bei der nächsten Fed-Sitzung Anfang November wird derzeit mit 95 Prozent eingepreist.
Konjunkturseitig sind die Baubeginne im September deutlicher als erwartet zurückgegangen. Der Zuwachs bei den Baugenehmigungen blieb leicht unter den Erwartungen. Im späteren Verlauf wird die US-Notenbank ihr "Beige Book" veröffentlichen. Außerdem stehen Auftritte mehrerer Fed-Vertreter auf der Agenda.
Starker Kundenzuwachs beflügelt Netflix
Netflix-Aktien springen um 13,9 Prozent nach oben, nachdem der Streaminganbieter im dritten Quartal wieder mehr Kunden hinzugewonnen und dabei die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen hat. Davon profitieren auch Disney (+2,1%). Auch die Fluggesellschaft United Airlines (+7,2%) überzeugte mit ihren Geschäftszahlen. Positiv werden ferner die Zahlenausweise von Procter & Gamble (+2,3%) und Travelers (+3,0%) aufgenommen. Nach einer Gewinnwarnung sackt der Kurs von Generac hingegen um 22 Prozent ab. Der US-Pharma- und Healthcarekonzern Abbott Laboratories hat im dritten Quartal bei sinkenden Erlösen auch weniger verdient. Der Konzern erhöhte allerdings seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Aktie büßt 7,0 Prozent ein.
Erst nach Handelsschluss werden Geschäftszahlen von Tesla (+0,7%), IBM (+0,4%) und Alcoa (-3,2%) erwartet.
Renditen und Dollar ziehen an - Gold unter Druck
Am US-Anleihemarkt geht es mit den Renditen wieder deutlich nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt aktuell um 9,6 Basispunkte auf 4,10 Prozent. Marktteilnehmer verweisen zum einen auf die schwachen Daten zu den Baubeginnen. Überdies habe die überraschend hohe Inflation in Großbritannien den Anlegern in Erinnerung gerufen, dass die Zentralbanken der großen Volkswirtschaften die Zinsen weiter erhöhen dürften, kommentiert Stephen Innes von SPI Asset Management.
Im Gefolge der Marktzinsen legt der Dollar zu. Der Dollarindex steigt um 0,6 Prozent. Das Pfund gerät mit den britischen Inflationsdaten derweil zum Dollar unter Druck. Normalerweise würde die hohe Inflation für höhere Zinsen sprechen und damit das Pfund stützen, sagt Matthew Ryan, Leitender Marktstratege bei Ebury. In der aktuellen Situation nähre der Preisauftrieb jedoch eher Befürchtungen, dass die hohen Lebenshaltungskosten zu einer Krise führen und den Konsum stark dämpfen könnten. Und ING meint, das Pfund könnte noch mehr abwerten. Denn die finanzpolitische Kehrtwende weg von einer nicht gegenfinanzierten Ausweitung der Staatsausgaben zu möglicherweise drastischen Kürzungen könnte das Land in eine noch tiefere Rezession führen.
Der festere Dollar und die höheren Anleiherenditen drücken den Goldpreis. Der Preis für die Feinunze gibt 1,2 Prozent nach.
Die Ölpreise erholen sich dagegen etwas von den jüngsten Verlusten, nachdem die US-Rohöllagerbestände unerwartet gesunken sind. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) fielen sie um 1,725 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten hingegen einen Anstieg um 1,7 Millionen Barrel vorhergesagt. Die Benzinbestände nahmen um 0,114 Millionen Barrel ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 30.530,87 +0,0% 7,07 -16,0% S&P-500 3.707,81 -0,3% -12,17 -22,2% Nasdaq-Comp. 10.729,26 -0,4% -43,14 -31,4% Nasdaq-100 11.152,13 +0,0% 4,40 -31,7% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,53 +9,4 4,44 380,3 5 Jahre 4,32 +9,4 4,23 306,5 7 Jahre 4,23 +10,6 4,13 279,2 10 Jahre 4,10 +9,6 4,01 259,4 30 Jahre 4,11 +7,9 4,03 220,6 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Uhr Di, 17:02 % YTD EUR/USD 0,9786 -0,8% 0,9837 0,9846 -13,9% EUR/JPY 146,54 -0,4% 146,93 146,85 +12,0% EUR/CHF 0,9820 +0,2% 0,9804 1,0050 -5,3% EUR/GBP 0,8701 -0,1% 0,8705 0,8704 +3,6% USD/JPY 149,76 +0,4% 149,35 149,13 +30,1% GBP/USD 1,1246 -0,7% 1,1303 1,1314 -16,9% USD/CNH (Offshore) 7,2674 +0,6% 7,2384 7,2267 +14,4% Bitcoin BTC/USD 19.221,18 -0,4% 19.266,20 19.417,58 -58,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,43 82,82 +0,7% +0,61 +18,5% Brent/ICE 90,85 90,03 +0,9% +0,82 +23,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 116,00 113,22 +2,4% +2,77 +72,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.631,84 1.652,30 -1,2% -20,46 -10,8% Silber (Spot) 18,45 18,78 -1,8% -0,33 -20,9% Platin (Spot) 890,35 910,00 -2,2% -19,65 -8,3% Kupfer-Future 3,35 3,38 -1,0% -0,03 -24,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/err/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 19, 2022 12:13 ET (16:13 GMT)