FRANKFURT (awp international) - Der Höhenflug des Euro an den Finanzmärkten hält an. Am Dienstag stieg die Gemeinschaftswährung erstmals seit August 2015 über die Marke von 1,16 US-Dollar. Im Tageshoch wurden am Vormittag 1,1616 Dollar erreicht. Gegen Mittag steht der Kurs unwesentlich tiefer bei 1,1577 Dollar. Seit Montag vergangener Woche hat der Euro vier Cent an Wert gewonnen. In das laufende Jahr war er mit etwa 1,09 Dollar gestartet.

Zum Franken bewegt sich der Euro dagegen bei einem Stand von zuletzt 1,0981 CHF eher seitwärts. Für Gesprächsstoff sorgt dagegen das USD/CHF-Paar, das im Laufe des Vormittags unter die Marke von 0,95 gefallen ist und aktuell bei 0,9485 CHF steht. Laut Händlern ist damit eine psychologisch wichtige Marke nach unten durchbrochen worden.

So sehen Experten in den Kursgewinnen des Euro weniger eine Stärke der Gemeinschaftswährung als vielmehr eine breitangelegte Schwäche des Dollar. Die US-Devise steht nicht nur zum Euro, sondern auch zu vielen anderen Währungen unter Druck, besonders deutlich zum japanischen Yen. Ausschlaggebend für die Dollarschwäche sind sowohl konjunkturelle Bremsspuren in den USA als auch die Erwartung einer nur zögerlichen geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank Fed.

Deutliche Verluste musste unterdessen der australische Dollar hinnehmen, nachdem die Notenbank Australiens zur Überraschung vieler Experten ihren Leitzins auf ein neues Rekordtief verringert hatte. Notenbankchef Glenn Stevens begründete den Schritt mit der anhaltend schwachen Inflation, die sich nach jüngsten Zahlen nochmals abgeschwächt hat.

Marktbewegende Konjunkturdaten wurden im Vormittagshandel nicht veröffentlicht. Auch aus den USA werden am Nachmittag keine wesentlichen Wirtschaftszahlen erwartet.

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