NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat sich nach einem beeindruckenden Jahresauftakt am Montag insgesamt wenig bewegt gezeigt. Sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial , als auch die Indizes an der US-Technologiebörse Nasdaq schafften es zwar erneut auf Rekordstände. Dann ging es aber teils wieder abwärts.

Zuletzt notierte der Dow 0,15 Prozent tiefer bei 25 258,99 Punkten. In der ersten Börsenwoche 2018 war der US-Leitindex langsam aber stetig gestiegen und hatte am Donnerstag erstmals die Marke von 25 000 Punkten geknackt - per saldo hatte am Ende ein Plus von knapp zweieinhalb Prozent gestanden.

Der marktbreite S&P-500-Index blieb am Montag hauchdünn unter seiner Bestmarke vom Freitag und verlor zuletzt 0,06 Prozent auf 2741,51 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte dagegen um weitere 0,23 Prozent auf 6668,39 Zähler vor.

Auf dem Weg in die neue Berichtssaison gebe es weiterhin eine sehr optimistische Grundhaltung an den Märkten, konstatierte Analyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Allerdings sorgte der nach Wochen der Schwäche wieder etwas steigende US-Dollar für Gegenwind an der Wall Street. Eine starke amerikanische Währung verteuert die Waren der weltgrössten Volkswirtschaft für Käufer ausserhalb des Dollarraums.

Unter den Einzelwerten stach der zum Handelsstart kurzzeitig ausgesetzte Actionkamera-Spezialist GoPro mit einem Kurssturz von über 20 Prozent heraus. Das Unternehmen stieg nach gut einem Jahr aus dem Geschäft mit Drohnen aus, in das es grosse Hoffnungen gesetzt hatte. Für Enttäuschung sorgten auch das gesenkte Umsatzziel für das abgelaufene Quartal sowie der angekündigten Abbau von mehr als 20 Prozent der Stellen.

Bei Celgene mussten die Anteilseigner einen Kursrückgang von über 2 Prozent verkraften, nachdem der Pharmakonzern die Übernahme des Krebsspezialisten Impact Biomedicines bekannt gegeben hatte. Zunächst zahlen die Amerikaner 1,1 Milliarden Dollar. Doch kann der Preis bis auf 7 Milliarden Dollar steigen, wenn bestimmte Medikamentenerfolge erreicht werden. Die Übernahme wäre damit eine der grössten in den Geschichte von Celgene.

Die Papiere von General Electric (GE) zollten ihrer jüngst guten Lauf Tribut und fielen am Dow Ende um fast 2 Prozent zurück. Von der Einigung des Mischkonzerns mit dem Schweizer Pharmakonzern Roche auf eine Partnerschaft im Bereich der digitalen Diagnostik gingen keine positiven Kursimpulse aus.

Dagegen profitierten die Aktien von Nvidia mit rund 3 Prozent Plus davon, dass der Grafikchip-Spezialist seinen Einfluss in der Autobranche durch neue Kooperationen mit Volkswagen sowie dem Fahrdienst-Vermittler Uber stärkt. Zuletzt hatte es aus der Halbleiterbranche Negativnachrichten gegeben mit massiven Sicherheitslücken in Intel-Computerchips .

Ansonsten bewegten zum Auftakt der neuen Woche einige Analystenkommentare. An der Dow-Spitze verteuerten sich die Aktien von Caterpillar um anderthalb Prozent. Der Baumaschinenkonzern dürfte 2018 unter anderem von der US-Steuerreform und einem höheren Mittelzufluss profitieren, begründete JPMorgan-Analystin Ann Duignan ihre neue Kaufempfehlung.

Für United Technologies ging es - ebenfalls dank eines neuen Kaufvotums - um 0,79 Prozent hoch. Bei dem Technologieprodukte-Hersteller dürften die Verluste mit den Turbo-Fan-Triebwerken noch in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen, schrieb Noah Poponak von Goldman Sachs.

Die Schweizer Grossbank UBS rät derweil bei FedEx zum Kauf, was die Aktien um knapp 1 Prozent steigen liess. Auch hier wurde die neue Anlageempfehlung mit positiven Auswirkungen der US-Steuerreform begründet./gl/das