NEW YORK (awp international) - Der Dow Jones Industrial dürfte sich auch am Dienstag nicht erneut an die historische Marke von 20 000 Punkten heranwagen. Vor dem Wochenende war er im dritten Anlauf seit Dezember nur um Haaresbreite vorbei geschrammt. Die Anleger warten gespannt auf die Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am Mittwoch. Die Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundliche Politik des Republikaners hatte Dow, S&P 500 und Nasdaq 100 in einer imposanten Rally auf neue Höchststände getrieben.

Der Broker IG taxierte den Dow rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn kaum verändert auf 19 886 Punkte. Zu Wochenbeginn hatte er leicht nachgegeben.

Einen Blick wert sind die Ölpreise, deren Schwäche tags zuvor auch den Aktienmarkt belastete. Eine überraschend stark steigende Inflation in China sorgte nun für etwas Stabilisierung. Dort stiegen die Erzeugerpreise im Dezember so schnell wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr, was Analysten als weiteres Zeichen der Stabilisierung der chinesischen Konjunktur werten.

Unternehmensnachrichten sind rar an diesem Tag. Die Papiere von Valeant sprangen nach Verkaufsankündigungen vorbörslich um 12 Prozent an. Der Pharmakonzern mit Hauptsitz in Kanada stösst Unternehmensteile im Wert von insgesamt 2,1 Milliarden Dollar ab, um von seinem Schuldenberg herunterzukommen. Unter anderem übernimmt in diesem Zusammenhang der französische Kosmetikkonzern L'Oreal nun für insgesamt 1,3 Milliarden Dollar die Marken CeraVe, AcneFree und Ambi.

Ansonsten dürfte es vor allem Bewegungen wegen Analystenurteilen geben. Die Citigroup äusserte sich etwa zu US-Bankaktien. So hob sie vor der Vorlage von Quartalszahlen die Kursziele für die Papiere von Morgan Stanley und JPMorgan , behielt jedoch ihr Anlageurteil "Neutral" für beide bei.

Dagegen lautet das neue Anlageurteil der Citigroup zu Goldman Sachs nun "Sell". Das Ziel jedoch hob Analyst Keith Horowitz um 25 Dollar auf 225 Dollar an. Die Renditeerwartungen seien viel zu optimistisch, schrieb er. Um das aktuelle Bewertungsniveau zu rechtfertigen müsste die Investmentbank ihre Erträge im Vergleich zu 2016 um 18 Prozent steigern. Das bedeute, dass diese um 4 Milliarden US-Dollar über dem Marktkonsens liegen müssten. Die Goldman-Aktien gaben vor dem Börsenstart um 0,8 Prozent nach.

Die britische Bank HSBC stufte die im Dow notierte Ölaktie Chevron auf "Hold" ab, während das Analysehaus Oppenheimer die Papiere des Kreditkartenunternehmens American Express auf "Outperform" anhob. Goldman hob die Papiere von Xerox auf "Buy", nachdem sich der Konzern in der Vorwoche in zwei voneinander unabhängige Unternehmen - Xerox Corporation sowie Conduent Incorporation - aufgespalten hatte. Xerox gewannen damit etwas mehr als 1,5 Prozent./ck/ag/fbr