Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BREXIT - Die EU gerät in den Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien von zwei Seiten unter Druck: Beim Streit um Fangquoten von EU-Fischern in britischen Gewässern bewegen sich Brüssel und London aufeinander zu, aber die britische Regierung fordert weitere Zugeständnisse, damit doch noch der Abschluss eines Handelsvertrags gelingt. Zugleich warfen am Wochenende bereits europäische Fischereiverbände dem EU-Verhandlungsführer Michel Barnier vor, ihre Interessen auszuverkaufen. (SZ)

CYBERATTACKE - Neun Monate lang konnten Hacker weitgehend unentdeckt Behörden, Firmen und Organisationen weltweit infiltrieren. In den USA traf es das Finanzministerium, das Verteidigungsministerium und sogar die Behörde für Atomwaffen. Recherchen des Handelsblatts ergaben zudem, dass auch Behörden und Konzerne in Deutschland betroffen sind. Die Hacker haben für den Angriff die Sicherheitslücke einer Software der US-Firma Solarwinds genutzt. Sie verschickten ein manipuliertes Update und verschafften sich damit Zugang zu Abertausenden Rechnern: 18.000 Solarwinds-Kunden weltweit haben das Update installiert, teilte das Unternehmen mit. Auf der Kundenliste stehen auch DAX-Konzerne wie Siemens und Deutsche Telekom. (Handelsblatt)

BUNDESBANK - Die Deutsche Bundesbank gibt der EZB Rückendeckung für Experimente mit einem digitalen Euro. "In dem Moment, in dem wir im Eurosystem eines Tages den Schritt in Richtung digitaler Euro gehen wollen, möchten wir ihn auch gehen können", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz. Balz gehört als Vertreter Deutschlands zur High-Level-Task-Force der EZB, die die laufenden Untersuchungen zum digitalen Euro begleitet. Die EZB hatte im Oktober verkündet, sie intensiviere die Forschung an diesem Thema, es gebe aber noch keine Entscheidung. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

DGB/SCHULDEN - DGB-Chef Reiner Hoffmann hat sich für eine mehrjährige Phase mit hoher staatlicher Neuverschuldung, längere Tilgungsfristen und ein höheres Schuldenkriterium in den EU-Verträgen ausgesprochen. "Zunächst einmal brauchen wir für die Schuldentilgung längere Fristen", sagte Hoffmann. "Nordrhein-Westfalen hat es vorgemacht: Hier sollen die krisenbedingten Schulden über 50 Jahre getilgt werden, der Bund hingegen hat sich für die Hälfte der Jahre entschieden. Das ist zu kurz", sagte der DGB-Vorsitzende. "Der Bund sollte jetzt nicht erzwingen, dass wir in kurzer Frist schon wieder die schwarze Null erreichen", betonte er. (Rheinische Post)

CHINA - Die Bundesregierung dringt auf einen baldigen Abschluss der Verhandlungen mit China über ein Investitionsabkommen. In EU-Kreisen heißt es, Kanzlerin Angela Merkel mache Druck, die Gespräche noch in diesem Jahr während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft abzuschließen. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte am Freitag erneut, die Beziehungen der EU zu China seien von strategischer Bedeutung. Ende November habe die Kanzlerin in einem Gespräch mit Präsident Xi Jinping "die Hoffnung ausgedrückt, dass ein ambitionierter Abschluss bald möglich sei". In den Verhandlungen der EU-Kommission seien zuletzt Fortschritte erreicht worden, aber die Gespräche dauerten nach wie vor an. (Handelsblatt)

KRANKENKASSEN - Viele Kunden gesetzlicher Krankenversicherungen müssen ab Januar spürbar höhere Beiträge zahlen. Die Techniker Krankenkasse, der größte Krankenversicherer des Landes, hebt den Zusatzbeitrag um 0,5 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent an. Bei der Nummer zwei der Branche, der Barmer, steigt der Beitrag um 0,4 Punkte auf 1,5 Prozent. Auch eine Reihe anderer Krankenkassen erhöht ihre Zusatzbeiträge, die neben dem allgemeinen Krankenversicherungssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohns fällig werden. Als Grund für die steigenden Beiträge nennen die Kassen vor allem neue Gesetze von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). (Handelsblatt)

ONLINEHÄNDLER - Dem CDU-Sozialflügel geht der Vorschlag der Union, Pakete von Online-Händlern mit einer Abgabe zu belegen, nicht weit genug. "Die Forderung aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach einer Paketabgabe geht in die richtige Richtung, muss aber zu einer digitalen Umsatzsteuer weiterentwickelt werden", sagte der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem Handelsblatt. "Auch digitale Finanzdienstleistungen und Werbeerlöse müssen stärker besteuert werden." Zur Begründung wies der CDA-Vize auf die Wettbewerbsvorteile hin, die Online-Händler und digitale Dienstleister gegenüber Bankfilialen und stationären Einzelhändlern hätten. (Handelsblatt/SZ/FAZ/Welt)

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December 21, 2020 00:48 ET (05:48 GMT)