FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Auftakt ins neue Jahr ist mehr als gelungen. Analysten gehen jetzt davon aus, dass der DAX Kurs auf das Allzeithoch vom November nimmt.

8. Januar 2018. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die anhaltende Rekordjagd an der Wall Street stimmt Analysten auch für den deutschen Aktienmarkt freundlich: In der ersten Handelswoche des neuen Jahres machte der DAX einen kräftigen Satz nach oben auf 12.319,64 Punkte - immerhin ein Plus von über 3 Prozent gegenüber dem Jahresschlusskurs. Am Montagmorgen liegt der Index bei 13.380 Punkten noch ein halbes Prozent darüber. An den US-Börsen wurden vergangene Woche abermals Rekorde geknackt: Der Dow Jones kletterte auf 25.295,87, der S&P 500 auf 2.743,15 Punkte.

Perspektiven günstig

Nach Ansicht von Robert Greil von Merck Finck bleibt ein baldiger Test des DAX-Allzeithochs wahrscheinlich. Auch für die nächsten Wochen sind die Aussichten für die Aktienmärkte dem Chefstrategen zufolge gut. "Das größte Risiko im Jahresverlauf sehen wir in einem stärker als erwarteten Anstieg der Anleihezinsen und der Inflation."

"Aktienseitig verspricht 2018 ein gutes Jahr zu werden, dessen Verlauf sich durch zahlreiche politische Störfeuer für die Investoren aber durchaus als anstrengend erweisen könnte", meint Jens Herdack von der Weber Bank. Er verweist auf die US-Steuerreform, die zu einer deutlichen steuerlichen Entlastung der US-Unternehmen führen werde. Neben den US-Unternehmen würden auch Unternehmen in der restlichen Welt vom globalen Wachstum profitieren. In Europa hätten unterdessen die Parlamentswahlen in Italien das Potenzial, für zwischenzeitlich stärkere Marktbewegungen zu sorgen. Auch die Brexit-Verhandlungen seien immer wieder für Überraschungen gut, zudem habe auch Angela Merkel noch immer keine stabile Regierung formen können.

Potenzial bis 14.000 Punkte

Charttechnisch hat sich durch den Satz nach oben einiges verändert: Dirk Oppermann von der DZ Bank stellt fest, dass mit den zuletzt erfolgen Zukäufen die Abgaben von Mitte Dezember wieder wettgemacht werden konnten. "Formationstechnisch besitzt der DAX dabei die Chance, eine potenzielle Konsolidierungsflagge erfolgreich abzuschließen", erläutert der technische Analyst. Hierfür müsse jedoch in der laufenden Woche ein fortgesetzter Impuls in Richtung des Allzeithochs gelingen. "Charttechnisch würde sich damit sogar schon ein Kurspotenzial bis rund 14.000 Punkte ableiten lassen, das 161,8 Prozent-Fibonacci-Retracement der gesamten Konsolidierungsbewegung vom November."

Entscheidende Hürden genommen

Laut Christian Schmidt von der Helaba folgte auf den am Dienstag ausgebildeten "Hammer" eine beeindruckende Aufwärtsbewegung, in deren Verlauf eine Reihe wichtiger Widerstände überwunden werden konnten. "Dazu zählten beispielsweise die Mittellinie des Price-Range-Channels bei 13.054 Punkten, eine Strukturprojektion, die 21- und 55-Tagelinien bei 13.107 und die Ichimoku-Wolke bei 13.130", konkretisiert der Charttechniker. Am Freitag seien die 144er-Regression bei 13.225 Zählern sowie eine Strukturprojektion bei 13.220 dazugekommen. "Nun steht die Frage im Raum, ob mit der Bewegung von immerhin 587 Zählern vom Tief zum Hoch innerhalb von vier Tagen das Pulver bereits verschossen wurde, oder aber Raum für weitere Kursgewinne vorhanden ist."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Montag, 8. Januar

11.00 Uhr. Economic Sentiment Euroland Dezember. Das Wirtschaftsvertrauen in Euroland erreichte im November den höchsten Stand seit Oktober 2000, wie die DekaBank bemerkt. Starke negative oder positive Impulse habe es im Dezember nicht gegeben, das Economic Sentiment habe daher das Jahr 2017 wohl auf seinem sehr hohen Niveau beendet.

Dienstag, 9. Januar

8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion November. Die deutsche Wirtschaft wächst weiter sehr ordentlich, erklärt die Commerzbank. Sie rechnet damit, dass die Industrieproduktion im November um saisonbereinigt 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen ist, nach dem Rückgang von 1,4 Prozent um Oktober.

Freitag. 12. Januar

14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsatz Dezember.

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise Dezember. Die Commerzbank weist darauf hin, dass die US-Inflation trotz des ordentlichen Wirtschaftswachstums 2017 moderat geblieben ist, die Zahlen für den Dezember würden wohl ebenfalls keinen verstärkten Inflationsdruck anzeigen. Wegen der gesunkenen Benzinpreise rechnen die Analysten mit einem unterdurchschnittlichen Preisanstieg um 0,1 Prozent gegenüber November (Konsens 0,2 Prozent). Die Vorjahresrate würde damit von 2,2 auf 2,1 Prozent sinken.

von: Anna-Maria Borse

8. Januar 2018, © Deutsche Börse AG

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