FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte nach seinem Rekordlauf zur Wochenmitte erst einmal kaum verändert in den Feiertagshandel starten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart am Donnerstag ein Minus von 0,02 Prozent auf 12 804 Punkte. Tags zuvor hatte das Börsenbarometer erstmals in seiner Geschichte die Marke von 12 900 Punkten übersprungen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte sich ebenfalls nur wenig bewegen.

Gesprächsthema am Markt ist die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed). Die Fed hatte den Leitzins wie erwartet zum vierten Mal seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise etwas angehoben. Die Fed-Vorsitzende Janet Yellen hält an ihrem Straffungskurs fest, klare Hinweise auf den Zeitpunkt einer nächsten Anhebung gab es aber nicht. Marktanalyst Neil Wilson von ETX Capital hält es angesichts schwacher Inflationsdaten für gut möglich, dass in diesem Jahr keine weiteren Schritte folgen.

Der Dow Jones Industrial erreichte daraufhin eine weitere Bestmarke. An der Technologiebörse Nasdaq kam es dagegen nach der jüngsten Stabilisierung wieder zu einem Rückschlag. Das Bewertungsniveau vieler Schwergewichte wird nach der vorherigen Rally weiter heiß diskutiert. Auch in Asien ging es am Morgen etwas abwärts.

IMMOBILIENWERTE PROFITIEREN VON STUDIE

Hierzulande meldete sich die britische Investmentbank HSBC mit einer Kaufempfehlung für die Aktien von RWE zu Wort. Die Milliardenrückzahlung dank der gekippten Brennelementesteuer und die schrittweise besser werdenden Aussichten in Deutschland dürften dem Versorger eine deutlich expansivere Strategie erlauben, schrieb Analyst Adam Dickens. Auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die Anteilsscheine gegenüber dem Xetra-Schlusskurs am Mittwoch um rund 1 Prozent.

Immobilienwerte dürften von einer positiven Studie von Goldman Sachs profitieren. So empfahl Analyst Julian Livingston-Booth die Aktien von LEG Immobilien zum Kauf und lobte die in den vergangenen Jahren gesteigerte Effizienz beim Kapitaleinsatz. Auf Tradegate gewannen die Anteilsscheine 0,66 Prozent.

Zudem strich Livingston-Booth sein Verkaufsvotum für die Papiere von Vonovia . Der Experte hob den Fokus auf Innovationen und Investitionen als wichtige Wachstumsquelle hervor. Auf Tradegate legten die Aktien daraufhin etwas zu.

ÜBERNAHMEANGEBOT FÜR SHW

Unter den Nebenwerten stiegen die Aktien von SHW beim Broker Lang & Schwarz um knapp 8 Prozent auf 35,30 Euro. Der Chef der in Österreich börsennotierten KTM Industries AG, Stefan Pierer, will den Autozulieferer übernehmen. Pierer hatte zuvor über seine Firma Swiss AG mittelbar 18,91 Prozent der Anteile an SHW erworben und bietet nun über seine Pierer Industrie AG 35 Euro je SHW-Aktie. Als Mindestannahmeschwelle wurden 30 Prozent der SHW-Papiere festgelegt./la/jha/