Zürich (awp) - Der Versicherungskonzern Zurich Insurance publiziert am Donnerstag, 16. Mai, die Resultate zum ersten Quartal 2024. Zum AWP-Konsens haben insgesamt fünf Analysten beigetragen.

Q1 2024E                   
(in Mio USD)           AWP-Konsens       Q1 2023A  

P&C Versicherungsumsatz    9895              9407 
P&C Bruttoprämien         12564             11967 
Leben-Neugeschäft          4585              4156  
Farmers Bruttoprämien      7033              6654 

FOKUS: Die Zurich legt zum ersten Quartal traditionell nur einige wenige Zahlen vor, die in erster Linie Hinweise auf die Entwicklung des Geschäftsvolumens liefern. In den vergangenen Quartalen ist die Gruppe insbesondere im Schaden- und Unfallgeschäft stetig gewachsen, auch weil sie mit Blick auf die weltweiten Inflationstrends die Prämiensätze erhöht hat.

Im Startquartal 2024 gehen Analysten für die Zurich von weiterem Wachstum aus. In der Nichtlebensversicherung sind sowohl im Firmenkunden- als auch im Privatkunden- und KMU-Geschäft die Prämiensätze wohl weiter angestiegen. Und auch das Neugeschäft in der Lebensversicherung dürfte sich positiv entwickelt haben.

Zugleich bleibt der Konzern solide kapitalisiert. Die Kapitalquote im SST-Regime könnte sich gar noch leicht verbessert haben. In Analystenkreisen wird mit einem Anstieg der SST-Quote in den Bereich von 240 Prozent gerechnet nach 234 Prozent zu Jahresbeginn.

ZIELE: Für die Jahre 2023 bis 2025 strebt die Zurich eine Eigenkapitalrendite auf dem Betriebsgewinn von 20 Prozent an. Dieses Ziel hatte die Gruppe im Gesamtjahr 2023 mit einem Wert von 23,1 Prozent klar geschlagen. Und auch das Ziel zum Gewinnwachstum je Aktie von jährlich 8 Prozent wurde übertroffen. Aus heutiger Sicht sei gar ein Wachstum von über 10 Prozent zu erwarten, hiess es im Februar anlässlich der Bilanzvorlage.

Zudem sollen die Aktionäre vom jeweiligen Jahresgewinn rund 75 Prozent als Dividende ausbezahlt erhalten. Zusätzlich zur Dividendenausschüttung kauft die Zurich eigene Aktien zurück. Im Februar wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1,1 Milliarden Franken lanciert.

PRO MEMORIA: Im Jahr 2023 ist die Zurich auch dank weiterer Prämienerhöhungen gewachsen. Im Schaden- und Unfallgeschäft kletterten die Bruttoprämien und Policengebühren um 7 Prozent auf 44,4 Milliarden US-Dollar. Dabei wurden die Prämiensätze im Durchschnitt über alle Regionen hinweg um rund 6 Prozent angebhoben, wobei Preissteigerungen mit Firmenkunden in Nordamerika besonders ins Gewicht fielen. Aber auch Privatkunden in Europa bezahlten mehr, etwa für Autoversicherungen.

Das kräftige Wachstum, gute Anlageergebnisse sowie eine deutlich verbesserte Profitabilität beim US-Partner Farmers und in der Lebensversicherungen liessen den Gewinn sprudeln. Der Betriebsgewinn kletterte um gut einen Fünftel auf rekordhohe 7,38 Milliarden Dollar und der Konzerngewinn nahm um 10 Prozent auf 4,35 Milliarden zu.

Die Solvenzquote fiel per Anfang 2024 auf 234 Prozent von 267 Prozent im Jahr davor zurück. Die Gruppe begründet den Rückgang mit der Dividendenausschüttung, dem geplanten Aktienrückkauf von 1,1 Milliarden Franken, der Rückzahlung einer nachrangigen Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro und mit kleineren Übernahmen.

Zurich-CEO Mario Greco hat für 2023 mehr Lohn erhalten. Die höhere Dividende und der gesteigerte Gewinn haben sich positiv auf die Lohnentwicklung der Konzernleitung ausgewirkt. Greco verdiente 9,8 Millionen Franken, nachdem er für 2022 ein Salär von 9,4 Millionen erhalten hatte. Dabei stiegen sowohl Grundgehalt als auch kurz- und langfristige variable Vergütungen.

Für seine persönliche Zukunft bei der Zurich Gruppe plant Greco, den aktuellen Finanzzyklus bis Ende 2025 abzuschliessen und dann die Situation neu zu bewerten. Das sagte er Ende Februar in einem Interview.

AKTIENKURS: An der Börse ist die Zurich-Aktie gut in das Börsenjahr 2024 gestartet und von 443 Franken zu Jahresbeginn bis Mitte März bis an die Kursschwelle von 490 Franken geklettert. Seither sind die Kursgewinne teilweise weggeschmolzen und die Titel kosten nur noch um die 450 Franken.

Homepage: www.zurich.com

an/mk