FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag leichter in den Handel gestartet. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 16.529 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,7 Prozent tiefer bei 4.441 Punkten. Schwächster Sektor in Europa sind die Aktien der Einzelhändler, der Subindex verliert 1,3 Prozent. In Deutschland notiert die Aktie von Zalando 2,0 Prozent im Minus, hier verweist ein Marktteilnehmer darauf, dass sich der Umsatz des deutschen Einzelhandels im November 2023 deutlich schwächer als erwartet entwickelt hat. Eine in der zweiten Sitzungshälfte leichter tendierte Wall Street gibt die Richtung am Gesamtmarkt vor. Nach dem Rücksetzer am Vortag zeigen sich die Öl-Futures derweil stabil. Auch die Anleihen notieren nach dem Minus am Vortag unaufgeregt seitwärts.

Im Fokus steht am frühen Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht. Am Vortag hatten ADP-Bericht sowie Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe belegt, dass der US-Arbeitsmarkt sich weiterhin extrem robust präsentiert. Dies löste am Anleihemarkt erneut Bedenken hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der Federal Reserve im Jahr 2024 aus. "Kurz- und langfristige Zinsen stiegen nach den Veröffentlichungen leicht an, da sich der Glaube manifestiert, dass die Federal Reserve kurzfristig von Zinssenkungen absehen könnte, wenn der Arbeitsmarkt stark bleibt", sagt Sam Millette, Leiter Anleihen bei Commonwealth Financial Network. "Alle Augen werden auf den Arbeitsmarktbericht gerichtet sein, um zu sehen, ob die Stellenzahlen im Dezember dem Muster von ADP und Erstanträgen folgen." Zudem wird der Markt auf die Inflations- und Erzeugerpreise der Eurozone schauen, um zu prüfen, ob der jüngste Trend sinkender Preise ausreicht, damit die Europäische Zentralbank Zinssenkungen signalisieren kann.


   Anstieg der EU-Verbraucherpreise erwartet 

Von der Commerzbank heißt es am Morgen, dass ein Anstieg der Dezember-Inflationszahlen aus der Eurozone keine große Überraschung sein sollte, schließlich falle der starke Rückgang der Energiepreise im Dezember 2022 aus dem Vorjahresvergleich heraus. Die Volkswirte der Commerzbank rechnen mit einem Anstieg der Gesamtrate von 2,4 auf 2,9 Prozent auf Jahressicht, die Kernrate dürfte hingegen leicht von 3,6 auf 3,4 Prozent fallen. Alles in allem dürften die Daten den Markt nicht dazu veranlassen, seine Erwartungen deutlich zu revidieren.

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist extrem dünn. Erste Impuls liefert die Berichtssaison bereits. So liegt das organische Umsatzwachstum von Sodexo (-2%) im ersten Quartal nach Aussage der Analysten von Jefferies leicht über Konsens. Die unveränderte Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum und die EBITA-Marge für 2024 stimmten mit dem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens überein, so dass sich die Gewinnschätzungen pro Aktie wahrscheinlich nicht änderten. Sodexo bewältige die höhere Inflation, verliere nicht mehr an Marktanteilen und profitiere von den Rückenwinden der Auslagerung der Branche. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt im unteren Quartil des historischen Bereichs.

Für die europäischen Online-Apotheken gab es von Seiten der Analysten zuletzt einige positive Kommentare. Am Morgen haben nun die Analysten von Berenberg die Aktien von Redcare Pharmacy und Docmorris auf "Kaufen" hochgestuft und die Kursziele teils deutlich nach oben genommen. Für Redcare Pharmacy nennen sie nun ein Ziel von 190 Euro, die Aktie legt gegen den Trend 6 Prozent zu. Docmorris ziehen in der Schweiz gar um 10,6 Prozent an.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.440,82        -0,7%        -33,19          -1,8% 
Stoxx-50                4.090,61        -0,4%        -18,11          -0,1% 
DAX                    16.529,00        -0,5%        -88,29          -1,3% 
MDAX                   25.967,34        -0,5%       -142,02          -4,3% 
TecDAX                  3.214,89        -0,4%        -13,86          -3,7% 
SDAX                   13.502,39        -0,5%        -70,99          -3,3% 
FTSE                    7.675,52        -0,6%        -47,55          -0,1% 
CAC                     7.387,53        -0,8%        -63,10          -2,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,14                      +0,02          -0,43 
US-Zehnjahresrendite        4,02                      +0,02          +0,14 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:21 Uhr  Do, 17:06 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,0908        -0,4%        1,0930         1,0955  -1,2% 
EUR/JPY                   158,25        -0,0%        158,56         158,43  +1,7% 
EUR/CHF                   0,9288        -0,2%        0,9300         0,9310  +0,1% 
EUR/GBP                   0,8611        -0,2%        0,8622         0,8628  -0,7% 
USD/JPY                   145,06        +0,3%        145,07         144,62  +3,0% 
GBP/USD                   1,2667        -0,1%        1,2677         1,2698  -0,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,1685        -0,1%        7,1714         7,1742  +0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.912,51        -1,1%     43.642,38      44.066,72  +0,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  72,79        72,19         +0,8%          +0,60  +1,1% 
Brent/ICE                  77,84        78,25         -0,5%          -0,41  +1,0% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  33,25        33,06         +0,6%          +0,20  +3,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.042,53     2.043,35         -0,0%          -0,83  -1,0% 
Silber (Spot)              23,03        23,03         +0,0%          +0,00  -3,1% 
Platin (Spot)             951,50       958,00         -0,7%          -6,50  -4,1% 
Kupfer-Future               3,84         3,86         -0,2%          -0,01  -1,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 05, 2024 03:57 ET (08:57 GMT)