Bern/Luzern (awp) - Die Valiant Gruppe hat im ersten Quartal 2017 etwas mehr verdient als im Vorjahr. In einem von den anhaltend tiefen Zinsen geprägten Marktumfeld gelang es der Bank, im Zinsgeschäft zuzulegen. Gleichzeitig wuchs der Kostenblock gegenüber der Vorjahresperiode nur unterdurchschnittlich an.

Der Konzerngewinn stieg in der Berichtsperiode Januar bis März um 1,8% auf 23,8 Mio CHF und der betriebliche Geschäftserfolg um 2,6% auf 29,8 Mio, wie die überregional tätige Bank am Mittwoch mitteilte. Damit lag sie allerdings knapp hinter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten (AWP-Konsens), die 24,3 Mio bzw. 30,2 Mio geschätzt hatten.

ZINSERFOLG STEIGT

Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Verbesserung des Zinserfolgs zurückzuführen. Im Zinsengeschäft, woher rund 80% des Ertrags stammen, stieg der Bruttoerfolg nämlich um 1,6% auf 71,5 Mio CHF. Der Start ins neue Jahr sei geglückt, heisst es denn auch bei der Valiant.

Dabei sei es gelungen, die Zinsmarge gegenüber dem Vorjahr stabil bei 1,10% zu halten. Netto, also nach Abzug von ausfallsrisikobedingter Wertberichtigungen sowie Verlusten aus dem Zinsgeschäft, stieg der Zinserfolg um 1,1% auf 71,7 Mio CHF.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging hingegen um 4,1% auf 14,4 Mio zurück, wobei sich insbesondere der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft rückläufig entwickelte (-4,6%). Das Ergebnis im Handelsgeschäft sank um 3,4% auf 2,47 Mio, während der übrige ordentlich Erfolg dank höheren Beteiligungserträgen um 13% auf 1,41 Mio anstieg.

KOSTEN IM GRIFF

Insgesamt konnte Valiant den Betriebsertrag (vor Wertberichtigungen und Zinsverlusten) um 0,7% auf 89,8 Mio CHF erhöhen. Der Geschäftsaufwand stieg hingegen lediglich um 0,1% auf 54,6 Mio. Trotz einem höheren Personalbestand habe man die Kosten gut im Griff, heisst es dazu. Dem Anstieg von 0,5% im Personalaufwand stand im ersten Quartal ein Rückgang um 0,3% bei den Sachkosten gegenüber. Leicht tiefere Abschreibungen auf immateriellen Werten und ein höherer Steueraufwand komplettieren das Bild.

In der Bilanz gingen die Kundengelder per Ende März derweil um 2,4% auf 17,8 Mrd CHF zurück. Man habe bewusst einen Abfluss von 431 Mio in Kauf genommen, heisst es dazu. Grosskunden, denen Valiant teilweise die Negativzinsen weiter verrechnet habe, hätten diese Gelder abgezogen. Man gebe aber nach wie vor nur in Ausnahmefällen die Negativzinsen an Grosskunden weiter.

Auf der Gegenseite verzeichneten die Ausleihungen an Kunden ein Plus von 0,8% auf 22,4 Mrd CHF, wovon 20,8 Mrd (+0,6%) auf Hypotheken entfielen. Der Preiswettbewerb habe sich auf dem Hypothekarmarkt in einigen Regionen verschärft, hält die Bank fest. Dabei sei man nicht bereit, Wachstum auf Kosten der Marge zu erzielen.

AUSBLICK BESTÄTIGT

Im Ausblick bestätigt Valiant früher gemachte Aussagen und rechnet für das Gesamtjahr 2017 weiterhin mit einem Konzerngewinn in der Höhe des Vorjahres (117,5 Mio CHF).

Demnächst will Valiant die Luzerner Regionalbank Triba, an der sie bereits mit rund 31% beteiligt ist, vollständig übernehmen. Den Triba-Aktionären bietet Valiant 1'450 CHF in bar pro Triba-Aktie, der Umfang der Transaktion beträgt bei vollständiger Andienung 55 Mio CHF, wie aus früheren Meldungen bekannt ist. Der Triba-Verwaltungsrat unterstützt das Kaufangebot.

mk/uh