POTSDAM (dpa-AFX) - Der US-Elektroautobauer Tesla hat beim Landesamt für Umwelt (LfU) neue Antragsunterlagen für den Bau seiner Fabrik in Grünheide( Oder-Spree) bei Berlin eingereicht. Das teilte das Umweltministerium in Potsdam am Donnerstag mit. Die Änderungen im laufenden Genehmigungsverfahren waren unter anderem nötig geworden, weil das Unternehmen vor Ort auch die Herstellung von Batteriezellen plant. Hierfür hat Tesla nun eine entsprechende Nebeneinrichtung zur Fahrzeugherstellung beantragt.

Außerdem plant Tesla eine Erweiterung des Presswerks durch zwei weitere Presslinien. Der Karosseriebau wird dem Antrag zufolge auf eine Fertigungslinie reduziert. Ebenfalls neu hinzu kommen Fertigungsschritte zur Herstellung und Lackierung von Kunststoffbauteilen wie Stoßstangen- und Rückspiegelabdeckungen.

Tesla will in Grünheide jährlich rund 500 000 Exemplare der kompakten Fahrzeugreihen Model 3 und Model Y bauen. Für den Bau der Autofabrik fehlt bisher die endgültige umweltrechtliche Genehmigung über das Bundesimmissionsschutzgesetz. Tesla baut deshalb mit vorzeitigen Zulassungen. Der Zeitpunkt für endgültige Entscheidung ist unklar. Ursprünglich wollte das Unternehmen im Juli mit der Produktion beginnen. Bei einem Besuch in Grünheide Mitte Mai hatte Tesla-Chef Elon Musk das Jahresende als Termin für den Start der Produktion genannt.

Der geänderte Antrag des Autobauers enthält auch Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs. Trotz der Erweiterung der Anlage auf eine Batteriezellenfabrik sollen der Wasserverbrauch demnach weiterhin voraussichtlich bei rund 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr und die zu erwartende Abwassermenge bei rund 925 000 Kubikmeter pro Jahr liegen. Enthalten ist demnach auch die Änderung der Niederschlagswasserversickerung. Für die Erweiterung des Presswerks will Tesla weitere etwa 1 180 Gründungspfähle einbringen.

Die Genehmigungsbehörde entscheide in den kommenden Tagen zunächst über eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit, wie es vom Umweltministerium hieß. Eine erneute Auslegung gelte als wahrscheinlich. Wann die Öffentlichkeitsbeteiligung beginnen wird, könne derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Naturschutzverbände hatten dies gefordert./na/DP/fba