Der Sony-Konzern konzentriert sich verstärkt auf das Geschäft mit virtuellen Produktionen, das nach Aussage eines leitenden Angestellten des Unternehmens ein rasantes Wachstum verzeichnet und sich auf die Stärke der Technologie des japanischen Unterhaltungskonzerns stützt.

Bei diesem Geschäft, das Filmemachern und Fernsehsendern virtuelle Produktionseinrichtungen bietet, wird eine Wand aus Leuchtdioden (LED) verwendet, die Bilder - eine Science-Fiction-Landschaft oder ein Stadtbild - anzeigen, die während der Dreharbeiten in die Szene integriert werden.

Als Alternative zu Greenscreens, bei denen digitale Effekte erst später hinzugefügt werden, bietet das System unter anderem realistischere Reflexionen durch das Licht der Paneele und eine größere Immersion für die Schauspieler am Set.

Sony sieht seinen Vorteil in der Stärke des Unternehmens im Bereich Hardware - der Konzern stellt alles her, von Bildsensoren für Kameras bis hin zu den überdimensionalen LED-Videowänden - und in seiner Erfahrung als wichtiger Akteur in Hollywood.

"Weil wir die Hardware haben, die wir in der virtuellen Welt nachbilden können", sagte Yasuharu Nomura, Sonys Leiter der virtuellen Produktion, in einem Interview.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Sony von den mühsamen Elektroniksparten getrennt, um sich auf Spiele, Filme und Musik zu konzentrieren, stellt aber immer noch Hardware wie Filmkameras her. Das Unternehmen ist ein Investor von Epic Games, dessen Unreal Engine zur Erzeugung digitaler Umgebungen verwendet wird.

Sony sagt, dass sein Geschäft mit virtuellen Produktionen jährlich um etwa 35% wächst, schneller als der Gesamtmarkt, wobei ein zunehmender Anteil des Umsatzes aus Dienstleistungen stammen soll.

Das Unternehmen bringt bessere Panels, Kameras und Serviceoptionen auf den Markt und bietet auch "volumetrische Aufnahmen" an, bei denen Darbietungen aus mehreren Blickwinkeln gefilmt werden, um sie in der virtuellen Realität zu betrachten.

Die virtuelle Produktionstechnologie erlangte Aufmerksamkeit, nachdem sie in der Science-Fiction-Serie "The Mandalorian" von Walt Disney eingesetzt wurde, bei der das hauseigene Visual-Effects-Unternehmen Industrial Light & Magic zum Einsatz kam.

"Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen, so dass Sony die Möglichkeit hat, zu expandieren", sagte Kota Ezawa, ein Analyst der Citigroup. (Berichte von Sam Nussey und Miho Uranaka; Bearbeitung durch Muralikumar Anantharaman)