BERLIN (AFP)--Die IG Metall warnt vor dem Verlust von 400 Arbeitsplätzen im Schaltwerk von Siemens Energy in Berlin. Das Management begründe den geplanten Stellenabbau mit einer Verlagerung ins Ausland - "mal wieder", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Im Werk in Berlin-Spandau werden demnach die weltweit ersten "Blue Air"-Hochspannungsschaltanlagen" produziert - sie seien klima- und umweltfreundlich, aber auch teurer als bisherige Anlagen.

"Es kann doch nicht sein, dass das Management erst einen ökologisch sinnvollen Produktwechsel beschließt, um damit dann die Arbeitsplätze abzubauen", kritisierte der Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Groß. IG-Metall-Vertreterin Regina Katerndahl erklärte, Siemens Energy sei ein wirtschaftlich starkes Unternehmen, das Verantwortung für seine qualifizierten Fachkräfte übernehmen müsse. "Eine Produktverlagerung ins Ausland zum gegenwärtigen Zeitpunkt zeigt einmal mehr, dass Siemens die Marge in den Mittelpunkt seines Handels stellt."

Jan Otto von der IG Metall erklärte, "kritische und komplexe Produkte sollten besser in Deutschland hergestellt werden, um Umweltschutz und Qualität zu gewährleisten. "Die IG Metall Berlin fordert in der jetzigen Situation, die Lieferketten zu verkürzen und die Wertschöpfungsketten zu erweitern." Die Blue Air-Schaltanlagen sind den Angaben zufolge frei von CO2-schädlichem Schwefelhexafluorid.

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August 11, 2022 07:53 ET (11:53 GMT)