DÜSSELDORF (awp international) - Der französische Industriekonzern Schneider Electric will sich künftig stärker mit dem deutschen Siemens-Konzern messen. Deutschland werde bald der grösste Markt für die Franzosen in Europa sein, sagte Schneider-Chef Jean-Pascal Tricoire dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Unter anderem will das Unternehmen noch stärker bei der Energiewende sowie Software für die Vernetzung der Produktion - der sogenannten "Industrie 4.0" - mitmischen. "Wir bieten eine Plattform, auf der Maschinen für das Internet der Dinge mit Optimierungssoftware verbunden werden", sagte Tricoire. Auch Siemens und General Electric wollen Kunden mit solchen Softwarepaketen an sich binden.

Europäische Unternehmen seien im Vergleich mit US-dominierten Technologiekonzernen für die künftigen Anforderungen in der Industrie gut aufgestellt, sagte Tricoire. "Big Data ist nett", sagte er unter Verweis auf den Suchmaschinengiganten Google . "Aber die Kunden wollen Small Data. Sie wollen jene Daten, auf die es ankommt." Schneider beschäftigt 5000 reine Softwareingenieure.

Sorgen macht sich Tricoire kurzfristig weiter um die Öl- und Gasindustrie sowie wegen des langsameren Wachstums in China. Auch der Brexit könnte die Erholung in Europa bremsen. Schneider Electric machte im vergangenen Jahr rund 27 Milliarden Euro Umsatz, ein Viertel davon in Europa. Wichtigster Markt ist der asiatisch-pazifische Raum. Schneider konzentriert sich auf das Energiemanagement und die Industrieautomatisierung./men/enl/das