Schaeffler AG: Schaeffler AG verabschiedet zusätzliche strukturelle Maßnahmen

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Schaeffler AG: Schaeffler AG verabschiedet zusätzliche strukturelle
Maßnahmen

09.09.2020 / 15:19 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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AD-HOC MITTEILUNG
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 Absatz 1 der
Verordnung (EU) 596/2014 über Marktmissbrauch (Marktmissbrauchsverordnung -
MAR)


Schaeffler AG verabschiedet zusätzliche strukturelle Maßnahmen

- Nettoabbau von rund 4.400 Stellen in Deutschland und Europa bis Ende 2022
geplant, im Wesentlichen zwölf deutsche Standorte und zwei in Europa
betroffen

- Einsparpotenzial in Höhe von 250-300 Millionen Euro p.a. erwartet, das
2023 zu 90 Prozent realisiert sein soll, Transformationsaufwendungen in Höhe
von rund 700 Millionen Euro


HERZOGENAURACH | 09. September 2020 | Der Vorstand der Schaeffler AG (ISIN
DE000SHA0159, WKN SHA015) hat heute ein zusätzliches Maßnahmenpaket
verabschiedet, um die Transformation der Schaeffler Gruppe zu beschleunigen
und ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu verbessern. Das
Maßnahmenpaket hat zwei Stoßrichtungen. Erstens, den Abbau von strukturellen
Überkapazitäten und die Konsolidierung von Standorten in Europa mit dem
Schwerpunkt Deutschland sowie, zweitens, die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau von lokalen Kompetenzen an ausgewählten
deutschen Standorten. Die strukturellen Maßnahmen, die bis Ende 2022
weitgehend umgesetzt sein sollen, betreffen im Wesentlichen zwölf Standorte
in Deutschland und zwei weitere Standorte in Europa.

Trotz einer Belebung der Nachfrage in allen drei Sparten und vier Regionen
in den letzten Monaten, bleibt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf
der Pandemie und die daraus resultierende Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage hoch. Zudem deuten die Markt- und Umsatzerwartungen
für den Zeithorizont bis 2025 auf eine langsame Erholung hin, was
strukturelle Unterauslastungen der Produktionswerke zur Folge hat.
Insbesondere der Automobilsektor, der sich bereits zuvor in einem
Strukturwandel hin zur E-Mobilität befand, wird durch die Coronakrise hart
getroffen. Die für das Jahr 2020 erwartete globale Produktion von Fahrzeugen
liegt mit minus 20 Prozent signifikant unter Vorjahr. Ein Erreichen des
Vorkrisenniveaus wird frühestens 2024 erwartet. Aber auch die globale
Industrieproduktion wird im Jahr 2020 mit schätzungsweise minus 8 bis minus
12 Prozent deutlich rückläufig sein.

In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage sind daher neben temporären
Maßnahmen, die auch weiterhin voll ausgeschöpft werden, zusätzliche
strukturelle Maßnahmen zwingend erforderlich.


Kapazitätsabbau und Konsolidierung von Standorten

Vom Kapazitätsabbau und der Konsolidierung sind neben den Großstandorten
Herzogenaurach, Bühl, Schweinfurt, Höchstadt und Homburg vor allem Standorte
mit einem technologisch auslaufenden Produktportfolio oder kleinteiligen
Werksstrukturen betroffen. Zu letzteren gehören die Produktionsstandorte
Wuppertal, Luckenwalde und Eltmann, der Schaeffler-Engineering-Standort in
Clausthal-Zellerfeld sowie die Aftermarket-Betriebsstätten Hamburg und Köln.

Im Hinblick auf den Standort Wuppertal ist nach mehrjähriger Prüfung
sämtlicher Optionen eine Standortschließung nicht mehr auszuschließen.
Gleichwohl soll versucht werden, im Zuge einer Teilverlagerung der
Produktion so viele Arbeitsplätze wie möglich in Deutschland zu erhalten.
Für den Standort Luckenwalde ist eine Teilverlagerung von Aktivitäten
geplant. Gleichzeitig wird aktiv nach alternativen Nutzungs- und
Verkaufsmöglichkeiten gesucht. Die Produktion am Standort Eltmann wird nach
Schweinfurt verlagert. Der überwiegende Anteil der Arbeitsplätze soll damit
in geographischer Nähe erhalten bleiben. Bereits heute produziert Eltmann im
Wesentlichen für den Standort Schweinfurt, so dass es sich faktisch um eine
Integration der Produktion handelt. Der Standort Clausthal-Zellerfeld wird
geschlossen, sofern sich kurzfristig keine Verkaufsmöglichkeit ergibt. Den
Beschäftigten der Aftermarket-Betriebsstätten Hamburg und Köln wird
angeboten, soweit möglich künftig aus dem Home Office heraus zu arbeiten

Zudem ist vorgesehen, die Verwaltungsbereiche der Zentralfunktionen und der
Sparten zu reduzieren. Die betrifft vor allem die Standorte Herzogenaurach,
Schweinfurt, Bühl sowie Homburg.

Genauere Angaben zu den Planungen an den jeweiligen Standorten werden in
lokalen Mitarbeiterversammlungen vorgestellt. Finale Ergebnisse können dabei
erst nach dem Abschluss der Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern
über die notwendigen Interessenausgleiche kommuniziert werden.

Insgesamt sind in Europa vom Abbau netto rund 4.400 Stellen betroffen, von
denen der weitaus größte Anteil auf Deutschland entfällt. Alle drei Sparten
und alle Zentralfunktionen tragen zu den Maßnahmen bei.


Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Ausbau von lokalen Kompetenzen

Als zweiter Bestandteil des Maßnahmenpakets bündelt die Schaeffler Gruppe
lokale Technologie- und Produktionskompetenzen an den Standorten
Herzogenaurach, Höchstadt, Bühl und Schweinfurt und stärkt damit die
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sowie ausgewählte Standorte in
Deutschland. Der Sitz der Sparte Automotive Aftermarket in Langen wird zudem
durch Personaltransfers ausgebaut.


250-300 Millionen Euro Einsparpotential und freiwerdendes Kapital wird in
Deutschland für Zukunftsinvestitionen eingesetzt

Das Maßnahmenpaket soll zu einem Einsparpotenzial in Höhe von 250-300
Millionen Euro p.a. führen, das 2023 zu 90 Prozent realisiert sein soll und
in etwa hälftig auf die Sparten Automotive OEM und Industrie entfällt und
nur zu einem geringen Teil auf die Sparte Automotive Aftermarket. Diesem
stehen Transformationsaufwendungen in Höhe von rund 700 Millionen Euro
gegenüber, von denen voraussichtlich der Großteil als Rückstellung im Jahr
2020 gebucht werden soll. Das im Zuge der Umsetzung des heute vorgestellten
Maßnahmenpakets freiwerdende Kapital wird in Deutschland in
Zukunftsgeschäfte und -technologien reinvestiert.


Sozialverträgliche Umsetzung auf Basis der Zukunftsvereinbarung

Die Umsetzung des Maßnahmenpakets erfolgt sozialverträglich auf Basis der
Zukunftsvereinbarung, die das Unternehmen 2018 mit der IG Metall
abgeschlossen hat. Das Unternehmen befindet sich mit den
Arbeitnehmervertretern in einem konstruktiven Dialog mit dem Ziel, die
strukturellen Maßnahmen mithilfe eines Mix von unterschiedlichen
Instrumenten zu realisieren.



Ansprechpartner

   Dr. Axel Lüdeke Leiter                  Renata Casaro Leiterin Investor
   Wirtschaftsund Finanzkommunikation      Relations Schaeffler AG,
   Schaeffler AG, Herzogenaurach Tel.      Herzogenaurach Tel. +49 9132 82
   +49 9132 82 5000 E-Mail:                4440 E-Mail:
   [1]presse@schaeffler.com  1.            [1]ir@schaeffler.com  1.
   mailto:presse@schaeffler.com            mailto:ir@schaeffler.com
   Bettina Lichtenberg Leiterin            Daniel Györy Investor Relations
   Unternehmenskommunikation Schaeffler    Schaeffler AG, Herzogenaurach
   AG, Herzogenaurach Tel. +49 9132 82     Tel. +49 9132 82 4440 E-Mail:
   5000 E-Mail:                            [1]ir@schaeffler.com  1.
   [1]presse@schaeffler.com  1.            mailto:ir@schaeffler.com
   mailto:presse@schaeffler.com


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09.09.2020 CET/CEST Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Schaeffler AG
                   Industriestr. 1-3
                   91074 Herzogenaurach
                   Deutschland
   Telefon:        09132 - 82 0
   E-Mail:         ir@schaeffler.com
   Internet:       www.schaeffler.com
   ISIN:           DE000SHA0159
   WKN:            SHA015
   Indizes:        SDAX
   Börsen:         Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard);
                   Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover,
                   München, Stuttgart, Tradegate Exchange; Börse Luxemburg
   EQS News ID:    1129397



   Ende der Mitteilung    DGAP News-Service
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