Zürich (awp) - Das Pharmaunternehmen Santhera hat von der britischen Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) eine erste positive Bewertung für sein Mittel Raxone zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie erhalten. Diese wissenschaftliche Einschätzung habe im Rahmen des Programms Early Access to Medicines Scheme (EAMS) stattgefunden, teilt Santhera am Donnerstag mit.

Die Behörde hatte das Mittel im vergangenen Dezember in das Programm aufgenommen. Mit diesem Programm sollen Patienten in Grossbritannien mit lebensbedrohlichen oder zu schwerer Beeinträchtigung führenden Erkrankungen, für die es keine oder keine zufriedenstellenden Behandlungsoptionen gibt, den Zugang zu noch nicht zugelassenen Arzneimitteln erhalten.

Die nun abgegebene Beurteilung betrifft den Einsatz von Raxone bei Patienten mit DMD und abnehmender Atmungsfunktion ohne Glukokortikoid-Begleittherapie.

Mit dem MHRA-Entscheid kann Raxone, dessen Marktzulassung für DMD gegenwärtig durch die Europäische Arzneimittelbehörde (European Medicines Agency, EMA) geprüft wird, laut aktueller Mitteilung DMD-Patienten verschrieben werden, sofern sie bestimmte Einschlusskriterien erfüllen.

AKTIE SCHNELLT HOCH

An der Börse wird die Nachricht mit einem kräftigen Kursschub für Santhera gefeiert. Gegen Mittag klettert die Aktie bei bereits doppeltem Tagesvolumen um 8,5% auf 63,30 CHF.

Analyst Matthew Eckler ist indes nicht so euphorisch wie der Markt. Sicherlich sei die Entscheidung der MHRA ein positiver Indikator für die im dritten Quartal erwartete Empfehlung des vorberatende Ausschuss für Humanarzneimittel der EU - CHMP. Allerdings sei diese wichtige Empfehlung ursprünglich bereits Ende des ersten, Anfang des zweiten Quartals erwartet und letzten Monat verschoben worden. Damit bleibe ein kleiner Makel in der ganzen Geschichte, so Eckler. Insgesamt erwartet er aber eine positive Entscheidung für Raxone.

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