BRUNSBÜTTEL (AFP)--Im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel ist das nächste von der Bundesregierung gecharterte schwimmende Importterminal für Flüssiggas (LNG) angekommen. Das 294 Meter lange und 46 Meter breite Terminalschiff "Höegh Gannet" legte dort am Freitag im Elbehafen an, wie die Landesregierung von Schleswig-Holstein mitteilte. An einem symbolischen Empfang nahmen demnach neben Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der RWE-Vorstandsvorsitzende Markus Krebber teil.

Die "Höegh Gannet" und die dazugehörige Einspeisungsanlage hat zunächst eine Kapazität von 3,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Durch den Bau einer neuen Leitung und den direkten Anschluss an das Gasnetz soll die Kapazität im Winter 2023/24 auf 7,5 Milliarden Kubikmeter steigen. Das sind rund 8 Prozent des deutschen Gasverbrauchs.

Die Bundesregierung treibt wegen der ausbleibenden russischen Gaslieferungen im Zuge des Angriffs auf die Ukraine den Ausbau von Importinfrastruktur von LNG voran, das per Schiff geliefert wird. Ein erstes staatlich gechartertes LNG-Terminalschiff hatte im Dezember im niedersächsischen Wilhelmshaven den Betrieb aufgenommen. Im Januar folgte eine privatwirtschaftlich betriebene Anlage in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Die drei Anlagen haben gemeinsam zunächst eine Importkapazität von jährlich rund 14 Milliarden Kubikmetern. Ausbauarbeiten und weitere Anlagen in Lubmin, Wilhelmshaven sowie in Stade sollen dies noch erheblich erhöhen. Über die Nord-Stream-1-Pipeline kamen zuvor rund 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas in Deutschland an.

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January 20, 2023 05:48 ET (10:48 GMT)