United Technologies verdient dank Steuergutschrift mehr
Am 25. Oktober 2016 um 14:05 Uhr
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FARMINGTON (awp international) - Dem US-Mischkonzern United Technologies (UTC) ist im Sommer dank einer Steuergutschrift eine überraschende Gewinnsteigerung gelungen. Für das laufende Jahr legte Konzernchef Gregory Hayes die Latte am Dienstag etwas höher, wie der Mutterkonzern des Triebwerksbauers Pratt & Whitney, des Aufzugherstellers Otis und des Kühl- und Klimageräte-Spezialisten Carrier am Dienstag in Farmington (US-Bundesstaat Connecticut) mitteilte.
Für 2016 rechnet Hayes jetzt mit einem um Sonderposten bereinigten Gewinn je Aktie von 6,55 bis 6,60 Dollar. Bisher hatte die untere Latte bei 6,45 Dollar gelegen. Beim Umsatz konnte der Konzern im dritten Quartal vor allem dank Pratt & Whitney und dem Luftfahrt-Zulieferer UTC Aerospace Systems um vier Prozent auf knapp 14,4 Milliarden Dollar zulegen. Der operative Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ging jedoch leicht zurück. Unter dem Strich blieben unter anderem wegen der Steuergutschrift fast 1,5 Milliarden Dollar Gewinn übrig - fast neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten mit weniger Profit gerechnet.
Die Triebwerkssparte Pratt & Whitney hatte im ersten Halbjahr mit Hitzeproblemen bei dem technisch komplexen Getriebefan-Triebwerk für den modernisierten Airbus-Mittelstreckenjet A320neo zu kämpfen. Die Auslieferungen verzögerten sich daher grossteils bis in den Sommer, nachdem die erste Maschine des Typs schon im Januar an die Lufthansa ausgeliefert worden war. An dem Antrieb arbeitet auch der deutsche Triebwerksbauer MTU mit, der an diesem Mittwoch ebenfalls Quartalszahlen vorgelegt hat. Dem MTU-Vorstand zufolge sind die Probleme inzwischen gelöst.
Neue Triebwerke bringen den Herstellern zwar viel Umsatz. Allerdings verkaufen sie die Antriebe oft mit Verlust. Richtig Geld verdienen sie erst an den Ersatzteilen und bei der Wartung. So konnte Pratt & Whitney bei der ersten grossen Auslieferungswelle für den A320neo-Antrieb im dritten Quartal zwar ein Umsatzplus von acht Prozent verbuchen. Der operative Gewinn knickte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber um fast ein Fünftel ein./stw/tos/stb
Die RTX Corporation (ehemals Raytheon Technologies Corporation) gehört zu den weltweit führenden Luftfahrt- und Verteidigungskonzernen. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) gliedert sich wie folgt nach Tätigkeitsbereichen: - Flugnavigationssysteme (29,3%; Collins Aerospace): Herstellung elektrischer, elektronischer und mechanischer Systeme für Flugzeuge (Kompressoren, Flugzeugsteuerung, etc.), zivile und militärische Hubschrauber, etc; - Luftfahrt (29,2%; Pratt & Whitney): Entwicklung und Herstellung von zivilen und militärischen Flugzeugmotoren, Gasturbinen, Raketentriebwerken und Antriebssystemen; - Raketensysteme und integrierte Luft- und Raketenabwehrsysteme (21,1%; Raytheon Missiles & Defense): Entwicklung und Herstellung von Waffensystemen, Raketen, Munition, Geschossen, Radarsystemen, Kontroll- und Überwachungseinrichtungen, Kommunikations-, Informations-, Detektions- und Abbildungssystemen usw; - Luft- und Raumfahrtsysteme (20,4%; Raytheon Intelligence & Space): Herstellung von Radaren, luftgestützten Sensoren, taktischen luftgestützten Kommunikationssystemen, softwaredefinierten Funklösungen, fortschrittlichen taktischen Netzwerksystemen, kryptografischen Systemen, Echtzeit-Sensor-Netzwerksystemen usw. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Produkten (76,7%) und Dienstleistungen (24,3%) auf. Die Umsatzerlöse verteilen sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (86,3%), Europa (5,8%), Asien/Pazifik (2,7%), Nordafrika und Naher Osten (0,2%) und Sonstige (5%).