VIRUS/Greenpeace: Rüstungsindustrie sollte medizinische Güter produzieren
Am 07. April 2020 um 05:52 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Rüstungsindustrie sollte nach Ansicht von Greenpeace im Kampf gegen das Coronavirus ihre Produktion umstellen. Statt Rüstungsgüter herzustellen sollten sie dringend benötigtes medizinisches Material wie Beatmungsgeräte und medizinische Schutzkleidung fertigen, forderte die Organisation in einem Dienstag verbreiteten offenen Brief. Die Organisation verwies auf Rheinmetall. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Montage medizinischer Instrumente - wie Beatmungsgeräte - zu prüfen. "Diese besondere Notsituation verlangt, dass Rüstungskonzerne umstellen. Sie sollten die Fähigkeiten ihres hoch qualifizierten Personals nutzen, um Güter zu produzieren und Dienstleistungen bereitzustellen, die wir dringend im Kampf gegen das Coronavirus benötigen", forderte Thomas Breuer, Leiter des Friedensteams von Greenpeace, in einer Mitteilung./cn/DP/stk
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).