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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenhersteller Senvion
Für den einstigen Börsen-Überflieger hatten sie eigentlich eine Marktkapitalisierung von bis zu 1,5 Milliarden Euro angestrebt. Noch vergangene Woche war die Preisspanne der bis zu 29,9 Millionen angebotenen Aktien auf 20 bis 23,50 Euro festgelegt worden. Wären die Alteigentümer alle Anteilsscheine an institutionelle Investoren losgeworden, so hätte der Streubesitz rund 46 Prozent erreicht.
Nach dem Absturz zu Jahresbeginn hatte sich der deutsche Aktienmarkt in den jüngsten Wochen jedoch wieder etwas gefangen - der Dax
Der abgesagte Sprung aufs Parkett bedeute aber nicht, dass die Wachstumsstrategie in Frage stehe, hieß es vom Unternehmen. Diese sieht die Expansion in neue Märkte vor. Dafür wollte sich Senvion-Chef Jürgen Geissinger unter anderem auch den Zugang zum Kapitalmarkt sichern.
Senvion war unter dem Namen Repower bereits bis 2011 an der Börse. Der indische Suzlon-Konzern hatte Repower 2007 nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe
Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Inder Anfang 2015 den Windkraftbauer für rund eine Milliarde Euro an Centerbridge und Arpwood. Senvion machte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 2,1 Milliarden Euro, vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie um Sonderposten bereinigt erzielte der Konzern demnach einen Gewinn von 154 Millionen Euro.
Mit den am Vortag bekanntgewordenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg unter anderem gegen Senvion-Chef Jürgen Geissinger rund um die Aufarbeitung von Korruptionsfällen aus seiner Zeit bei dem fränkischen Autozulieferer Schaeffler
Geissinger hatte am Dienstag über einen Sprecher mitteilen lassen, dass er die aus den Jahren 2006 bis 2011 stammenden Vorfälle in der Türkei lückenlos aufgearbeitet habe. Darin ging es um Schmiergeldzahlungen einer Schaeffler-Tochter. Zudem stehe er nicht im Fokus der Ermittlungen und ihm werde auch nicht vorgeworfen, selbst Bestechungszahlungen vorgenommen zu haben. Er rechne damit, dass die vorläufigen Ermittlungen zeitnah eingestellt werden./men/stb