Pernod Ricard kappt Prognose wegen des Coronavirus
Am 13. Februar 2020 um 08:31 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Der französische Whiskey- und Wodka-Hersteller Pernod Ricard bekommt die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren und hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Der operative Gewinn vor Sonderereffekten soll demnach organisch nur noch zwischen 2 und 4 Prozent wachsen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Ursprünglich waren zwischen 5 und 7 Prozent Wachstum angepeilt. Auch beim Umsatz rechnet der Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club Rum und Jameson Whiskey mit rund 2 Prozent weniger.
Das Coronavirus schade der Nachfrage in China, einem Kernmarkt für Pernod Ricard, hieß es. Dabei lief das Geschäft mit Spirituosen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2019/20 (bis Ende Juni) insgesamt sogar besser als erwartet. Der Umsatz stieg um fast 6 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro, aus eigener Kraft betrug das Wachstum 2,7 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sonderposten legte 8 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro zu. Organisch lag das Plus bei 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und übertraf damit die Analystenschätzungen nach einem schwachen Start ins neue Geschäftsjahr deutlich. Vor allem in den USA konnte sich Pernod Ricard zulegen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit knapp 1,1 Milliarden Euro ein Prozent mehr.
Im vergangenen Geschäftsjahr lief es beim Spirituosenhersteller vor allem dank einer hohen Nachfrage in China außergewöhnlich gut. Die Gewinne stiegen so stark wie seit Jahren nicht mehr. Konkurrent Remy Cointreau hatte bereits im Januar seine Prognose wegen des Coronavirus gekürzt./niw/nas/jha/
Pernod Ricard ist weltweit die Nummer 2 in der Herstellung und Vermarktung von Premium- und Prestige-Spirituosen und -Weinen. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Spirituosen und Champagner der strategischen internationalen Marken (63,4%): Absolut (12,7 Millionen verkaufte Kisten in 2022/23), Jameson (10,7 Millionen), Ballantine's (8,8 Millionen), Chivas Regal (5,1 Millionen), Malibu (4,7 Millionen), Ricard (4,4 Millionen), Havana Club (4.3 Millionen), Beefeater (3,7 Millionen), Martell (2,4 Millionen), The Glenlivet (1,6 Millionen), Mumm (0,6 Millionen), Royal Salute (0,3 Millionen) und Perrier-Jouët (0,3 Millionen); - Spirituosen von lokalen strategischen Marken (17,7%): Seagram's, Kahlua, Olmeca, Seagram's Gin, Ramazzotti, Imperial, Pastis 51 und Clan Campbell, usw.; - Craft-Spirituosen von Spezialitätenmarken (6,2%): Marken Italicus, Lillet, Pernod, Suze, Augier, Malfy, Jefferson's, Powers und Redbreast, usw; - strategische Weine (3,9%): Jacob's Creek, Kenwood, Brancott Estate, Campo Viejo, Church Road, George, St Hugo, Stoneleigh, Ysios und Wyndham Marken; - Sonstige (8,8%). Ende Juni 2023 verfügt die Gruppe über 96 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (28,5%), Amerika (28,7%) und Sonstige (42,8%).