Die Aktien von Orange SA, Frankreichs größtem Telekommunikationsunternehmen, fielen am Donnerstag, da sich die Anleger über einen Gewinneinbruch in der ersten Jahreshälfte bei der Unternehmens- und IT-Dienstleistungssparte Sorgen machten.

Die Aktie fiel um 0751 GMT um mehr als 3% und war damit der drittschlechteste Wert im französischen Blue-Chip-Index, obwohl der Konzern Ergebnisse für das zweite Quartal vorlegte, die den Prognosen der Analysten entsprachen.

Orange teilte mit, dass der Kernbetriebsgewinn (EBITDAaL) in der ersten Jahreshälfte um mehr als 25% gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Dies nährt die Bedenken, ob der Konzern seine Gewinnziele für das Gesamtjahr erreichen kann, die er bestätigt hat.

"Das Unternehmen liegt beim EBITDAaL ein wenig hinter seiner Jahresprognose zurück, was die Fähigkeit, das Jahresziel zu erreichen, etwas in Frage stellen könnte", sagte Oddo BHF-Analyst Stephane Beyazian.

Die weniger profitablen IT-Integrationsdienste konnten den starken Rückgang bei den Verträgen für Sprachdienste nicht vollständig ausgleichen, so Orange. Mit einem Turnaround-Plan, der Kostensenkungen vorsieht, will der Konzern den Rückgang des Kerngewinns in der zweiten Jahreshälfte halbieren, hieß es.

Der Konzerngewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Pachten (EBITDAaL) stieg im ersten Halbjahr um 0,5% auf 3,31 Milliarden Euro (3,38 Milliarden Dollar).

Orange bestätigte sein Ziel für das Gesamtjahr, den operativen Kerngewinn um 2,5% bis 3,0% zu steigern.

Der Konzern hat Mühe, seine Aktienbewertung zu verbessern und das Wachstum in seinen beiden größten Märkten, Frankreich und Spanien, wieder anzukurbeln, da er mit kostspieligen Investitionen für den Aufbau von Fest- und Breitbandnetzen konfrontiert ist und in beiden Ländern ein starker Wettbewerb herrscht.

Insbesondere der spanische Markt von Orange hat in letzter Zeit die Gewinne belastet. Der Konzern rechnet damit, dass die Gewinne dieser Sparte ab dem nächsten Jahr wieder steigen werden, was möglicherweise durch die geplante 19 Milliarden Dollar schwere Fusion mit MasMovil begünstigt wird.

Die neue Konzernchefin Christel Heydemann wird im Februar einen strategischen Plan vorlegen.

($1 = 0,9800 Euro) (Berichterstattung von Mathieu Rosemain; Redaktion: Shounak Dasgupta und Mark Potter)