Berlin (Reuters) - Mit der Wirtschaftsflaute in Deutschland ist auch die Zahl der offenen Stellen deutlich gesunken.

Im ersten Quartal dieses Jahres habe es bundesweit 1,57 Millionen unbesetzte Jobangebote gegeben, teilte das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mit. Das seien 158.000 weniger als im Schlussquartal 2023 und 180.000 weniger als ein Jahr zuvor. "Der Arbeitsmarkt zeigte sich im ersten Quartal deutlich abgekühlt", erklärte IAB-Forscher Alexander Kubis. Für Arbeitslose wird es demnach schwieriger, einen neuen Job zu finden. Bundesweit kamen auf 100 gemeldete offene Stellen 180 Arbeitslose. Im Vorquartal lag das Verhältnis noch bei 100 Stellen zu 150 Arbeitslosen.

Grundlage der Zahlen ist die vierteljährliche Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Durch Umfragen in den Betrieben werden dabei auch offene Stellen berücksichtigt, die nicht in der amtlichen Statistik der Arbeitsagenturen gemeldet sind.

Besonders stark ging das Stellenangebot in den Bereichen Landwirtschaft und Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Bau-, Wasser- und Energiewirtschaft zurück. Im Vergleich zum Schlussquartal 2023 seien hier rund 328.000 Stellen weniger zu besetzen gewesen. Im Dienstleistungsbereich sei der Rückgang etwas moderater ausgefallen. "Mit Ausnahme der öffentlichen Verwaltung, des Bereichs Information und Kommunikation sowie dem Handel sind aber auch hier die meisten Betriebe bei Neueinstellungen derzeit zurückhaltender als noch vor einem Jahr", sagte Kubis.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)