Zürich (awp) - Die Novartis-Aktien tendieren im frühen Handel am Mittwoch mit Avancen und stützen den Gesamtmarkt. Der Pharmariese hat mit seinen Konzernzahlen für das vierte Quartal die Erwartungen in etwa getroffen. Sorgen bereitet den Analysten weiter die kriselnde Augensparte Alcon sowie die nur zögerlich anziehenden Verkäufe des Hoffnungsträger Entresto. Positiv aufgenommen wird dagegen das angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 5 Mrd USD sowie die Ankündigung, für Alcon alle Optionen und damit auch einen Verkauf zu prüfen.

Novartis notieren um 9.40 Uhr mit zuletzt deutlich anziehender Tendenz 2,2% höher auf 71,10, CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht zur gleichen Zeit mit 1% im Plus.

Novartis hat im Schlussquartal auf Konzernebene mehr oder weniger im Rahmen der Prognosen der Analysten abgeschlossen. Die Resultate entsprächen den Erwartungen und grössere Überraschungen seien ausgeblieben, heisst es stellvertretend für die vorherrschende Meinung beispielsweise bei BaaderHelvea und Morgan Stanley.

Mit Blick auf einzelne Medikamente wird vor allem die Entwicklung von Cosentyx positiv hervorgehoben. Das neue Mittel zur Behandlung häufig vorkommender Gelenkentzündungen sowie gegen Schuppenflechte hat bereits im ersten vollen Jahr am Markt mit einem Umsatz von 1,1 Mrd USD Blockbuster-Status erreicht. Besser als befürchtet präsentierten sich zudem nach dem Patentablauf die Erlöse von Gleevec/Glivec.

Am anderen Ende des Spektrums steht weiterhin vor allem der neben Cosentyx zweite grosse Hoffnungsträger Entresto. Das Herzmittel erreichte einen Gesamtjahresumsatz von 170 Mio USD und blieb damit deutlich hinter den - bereits reduzierten - Erwartungen zurück. Entresto enttäusche weiter, macht Vontobel klar. Novartis strebt bis zum vierten Quartal 2017 eine Verdreifachung der Verschreibungen im US-Markt an. Dies würde einen Umsatz von mindestens 600 Mio USD für das Jahr 2017 bedeuten, rechnet Jeffries vor.

Weiter Sorgen bereitet den Analysten zudem die ungenügende Performance der Augensparte Alcon. Die angekündigte Überprüfung aller Optionen im Verlauf des Jahres 2017 wird dagegen begrüsst. Für Morgan Stanley wäre ein Verkauf die präferierte Option, auch wenn es schwer sein dürfte, einen Käufer zu finden. Auch die ZKB würde eine Abtrennung von Alcon begrüssen.

Obwohl mehrheitlich erwartet, stösst das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 5 Mrd USD auf gute Resonanz. Dieses sollte helfen, dass sich der Gewinn pro Aktie stabil oder gar leicht positiv entwickeln dürfte, meint Jeffries.

Der vorsichtige Ausblick des Novartis-Managements auf das laufende Jahr wurde so ebenfalls mehr oder erwartet. 2017 dürfte damit erneut ein Übergangsjahr werden, heisst es bei BaaderHelvea dazu.

gab/ys