Verordnung für Nutri-Score zur Billigung in Brüssel
Am 10. März 2020 um 14:29 Uhr
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BERLIN (awp international) - Die Bundesregierung treibt die Einführung des neuen Nährwertlogos Nutri-Score für viele Lebensmittel weiter voran. Das Ernährungsministerium schickte eine dafür vorgesehene Verordnung zur Billigung an die EU-Kommission, wie es am Dienstag mitteilte. Dieses Notifizierungsverfahren dürfte voraussichtlich sechs Monate dauern, danach kommt die Verordnung in den Bundesrat. In Kraft treten soll sie noch in diesem Jahr, um den Rechtsrahmen für eine freiwillige Verwendung auf der Packungs-Vorderseite von Fertigprodukten zu schaffen - dazu gehören auch Nutzungsregeln für die Hersteller.
Nach langem Streit über eine klarere Kennzeichnung für Zucker, Fett und Salz hatte sich Ministerin Julia Klöckner (CDU) im Herbst auf das aus Frankreich stammende System festgelegt. Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von "A" auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes "C" bis zu einem roten "E" für die ungünstigste.
Als Hilfe für Unternehmen, die sich für eine Nutzung von Nutri-Score registrieren wollen, stellte das Ministerium deutsche Übersetzungen der französischen Verwendungsbedingungen online. Dazu gehören auch Vorgaben, damit nicht nur wenige Produkte mit womöglich günstiger Ernährungsbilanz gekennzeichnet werden. Demnach müssen nach einer Übergangszeit von 24 Monaten alle Produkte einer zum Nutri-Score angemeldeten Marke gekennzeichnet werden. Bei grossen Anbietern mit 2000 und mehr Produkten unter einer Marke sind 36 Monate dafür Zeit. Nach 24 Monaten müssen 80 Prozent der Produkte gekennzeichnet sein.
Das neue Logo soll eine Ergänzung für die EU-weit verpflichtende Nährwerttabelle sein, die meist klein gedruckt auf der Rückseite steht. Erste Produkte damit sind schon in Supermärkten zu kaufen. Einige Supermarktketten haben angekündigt, die Kennzeichnung zumindest für Teile ihrer Eigenmarken einführen zu wollen./sam/DP/jha
Nestlé S.A. ist der größte Lebensmittelkonzern auf der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Getränke (26,7%): Instantkaffees (Marken Nescafé und Starbucks), Kaffeekapseln (Nespresso), Schokogetränke (Nesquik, Milo, usw.), Getränke auf Teebasis (Nestea), usw.;
- Haustierfutter (20,3%): Purina, Friskies, Felix, usw.;
- pharmazeutische-, Ernährung- und Wohlbefinden Produkte (16,4%): Ernährungsergänzungsmittel (Marken Resource, Boost, Nutren, Optifast, Peptamen usw.), Säuglings- und Mutterernährungsprodukte (NAN, illuma, Cerelac, Nido, Gerber), ketogene Getränke (BrainXpert), Cerealien (Nesquick, Fitness, Cheerios, Lion, usw.) usw.;
- Fertiggerichte und Gewürzprodukte (12,5%): Tiefkühlgerichte und Gerichte aus der Kühltheke (Marken Lean Cuisine, Hot Pockets und Stouffer's), Suppen (Maggi), usw.;
- Milchprodukte und Eiscremes (11,8%): Milchpulver, gesüßte Kondensmilch, Joghurt und Dessertcremes, Eiscreme (Marken Nido, Nesvita, Carnation, La Laitière, Coffee Mate, Nestlé Ice Cream, Dreyers, Häagen-Dazs, Extrême usw.);
- Schokolade, Konfiserien und Kekse (8,7%): Kit Kat, Smarties, Cailler, Terrafertil, usw.;
- abgefüllte Mineralwasser (3,6%): Nestlé Pure Life, Vittel, Perrier, S. Pellegrino, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (1,2%), Frankreich (3,8%), Großbritannien (3,8%), Deutschland (2,4%), Europa (12,8%), USA und Kanada (35%), China (5,9%), Asien und Ozeanien (21,4%) und Lateinamerika (13,7%).