Der Erfolg von Hinge hält unvermindert an, während Tinder – das immer noch 57% zum konsolidierten Umsatz beiträgt – merklich ins Stocken gerät.

Wie wir letztes Jahr bereits in unserer Analyse hervorgehoben haben, führte Match in Reaktion auf ein nachlassendes Wachstumspotenzial in einem gesättigten Markt bedeutende Preiserhöhungen über alle seine Plattformen hinweg durch, insbesondere aber bei Tinder.

Dies hatte zur Folge, dass Nutzergruppen abwanderten, die zurückhaltend als „budget-sensitiv“ beschrieben werden. Besonders auffällig ist dieser Trend in Nordamerika, wo Match in den letzten zwölf Monaten eine Million Nutzer verloren hat.

Obwohl die Umsätze durch die Preiserhöhungen gestiegen sind, folgte auch die Kostenstruktur diesem Trend. Folglich lag der Betriebsgewinn im ersten Quartal 2024 unter dem des Vorjahreszeitraums.

Diese Entwicklung hat das Management leider nicht davon abgehalten, seine Vergütungen in Form von Aktienoptionen in der Zwischenzeit um die Hälfte zu erhöhen. Es ist daher nachvollziehbar, dass die Aktionäre verärgert sind, zumal erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit der vom Management veröffentlichten Kommunikation bestehen.

Dennoch stellt die Situation eine interessante Gelegenheit dar, da Match voraussichtlich in diesem Jahr einen freien Cashflow von 1,1 Milliarden Dollar – vor Vergütungen in Aktienoptionen – generieren wird, was bei einer Marktkapitalisierung von 8 Milliarden Dollar zweifellos Aufmerksamkeit erregt.

Interessanterweise hat der gefürchtete aktivistische Fonds Elliott – über den wir letzte Woche berichteten, siehe Southwest Airlines Co.: Ungewöhnliche Härte – kürzlich eine Beteiligung an Match erworben und die Ernennung von zwei Führungskräften durchgesetzt.

Die Analysten von MarketScreener erwarten, dass das heikle Thema der Aktienoptionen in den kommenden Monaten angegangen wird, während die Aktienrückkäufe wahrscheinlich zunehmen werden.