LVMH Moët Hennessy Vuitton : Türkei-Touristen machen nach Lira-Verfall Jagd auf Luxusartikel
Am 14. August 2018 um 13:21 Uhr
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Istanbul/Düsseldorf (Reuters) - Der Währungsverfall in der Türkei lockt die Schnäppchenjäger: In den Luxusläden im Istanbuler Edel-Viertel Nisantasi suchen auffallend viele Touristen vor allem aus den Golfstaaten nach teuren Artikel von Louis Vuitton, Chanel & Co.
"Wir kaufen Kleidung, wir kaufen Make-up, wir kaufen Markennamen", erzählt Fatima Ali aus Kuwait, die Istanbul mit ihren beiden Töchtern besucht. "Die Preise sind sehr günstig." Wie viele andere brachte Ali ihre Koffer mit, um sie zu füllen - mit dreien stand sie vor einem Make-up-Laden.
Der Wert der türkischen Lira war am Freitag vergangener Woche um 18 Prozent auf ein Rekordtief von 7,24 zum Dollar gestürzt. Seit Jahresbeginn hat die Währung gegenüber dem Dollar 45 Prozent an Wert verloren. Während sich Investoren wegen der Geldpolitik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und des Zerwürfnis mit den USA Sorgen machen und ihr Geld abziehen, profitieren Touristen von dem Währungsverfall. Ein Käufer aus Ägypten schätzte, dass er für seine in der Türkei gerade gekauften Geschenke und Kleider zu Hause etwa 1000 Dollar mehr hätte berappen müssen. Die Menge an Käufern sei auch für die Hochsaison ungewöhnlich, sagte ein Angestellter eines gehobenen Bekleidungsgeschäfts, der anonym bleiben wollte.
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Auch deutsche Touristen können den Lira-Verfall ausnutzen, wenn sie in türkischen Läden oder auf Märkten einkaufen gehen. Die Hotelpreise seien allerdings längerfristig vereinbart und nicht vom aktuellen Wechselkurs bestimmt, erläutert eine Sprecherin des Touristikkonzerns Thomas Cook. "Wir sehen bereits seit Beginn des Jahres eine sehr erfreuliche Erholung der Türkei-Buchungen für die aktuelle Sommersaison" Bei Last-Minute-Reisen sei die Türkei ebenfalls stark gefragt. Bei den deutschen Gästen von Thomas Cook liege die Türkei aktuell nach Spanien und vor Griechenland auf Platz 2 der beliebtesten Urlaubsziele für den Sommer.
"Die Türkei verzeichnet in der aktuellen Sommersaison hohe Buchungszuwächse, ganz unabhängig vom Wechselkurs", heißt es auch beim Konkurrenten TUI. Das derzeitige Rekordtief der türkischen Lira wirke sich nicht auf das Buchungsverhalten aus, da die Türkei ohnehin stark gebucht sei. "Insgesamt zählt das Land wieder zu den Top-Favoriten der TUI Urlauber und liegt im Ranking der beliebtesten Reiseziele unter den Top 3."
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE ist der weltweit führende Anbieter von Luxusprodukten. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Mode und Lederwaren (48,9%): Marken wie Louis Vuitton, Kenzo, Celine, Fendi, Marc Jacobs, Givenchy, etc; - Uhren und Juwelen (12,8%): Bulgari, TAG Heuer, Zenith, Hublot, Chaumet, Fred Brands, Tiffany, usw.; - Parfüms und Kosmetikprodukte (9,6%): Parfüms (Marken Christian Dior, Guerlain, Loewe, Kenzo, etc.), Make-up-Produkte (Make Up For Ever, Guerlain, Acqua di Parma, etc.), etc; - Weine und Spirituosen (7,7%): Champagner (Marken Moët & Chandon, Mercier, Veuve Clicquot Ponsardin, Dom Pérignon usw.; weltweit die Nr. 1), Weine (Cape Mentelle, Château D'Yquem usw.), Cognacs (hauptsächlich Hennessy; weltweit die Nr. 1), Whisky (hauptsächlich Glenmorangie) usw.; Die restlichen Umsätze (21%) stammen aus dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon Marché und La Samaritaine. Ende 2023 werden die Produkte über ein Netz von 6.097 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (7,9%), Europa (16,4%), Japan (7,3%), Asien (30,8%), Vereinigte Staaten (25,3%) und Sonstige (12,3%).