FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer Achterbahnfahrt schloss der deutsche Aktienmarkt höher. Nach dem Abverkauf am Vortag ging es zunächst weiter nach unten, am Vormittag sah der DAX bei 13.311 Punkten sein Tief. Aus dem Handel ging es mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 13.666 Punkten. Dabei offenbart die hohe Volatilität die Nervosität der Investoren. Eines ist sicher. Die Volatilität ist an die Börsen zurückgekehrt. Große Schwankungen stehen häufig für eine enorme Verunsicherung der Investoren, oder dass das in sich geschlossene System in eine Unwucht geraten ist. Für Verunsicherung sorgt schon seit langem die Corona-Pandemie, und wann die Wirtschaft wieder in Tritt kommt. Dies ist kein neues Phänomen, allerdings wird die Nachrichtenlage nicht einfacher. Wurden die Vakzine der Pharmaunternehmen als große Game-Changer zunächst gefeiert, scheint hier mehr Zeit ins Land zu gehen als zunächst gehofft.


   Schwankungen haben extrem zugelegt 

Und dann gibt es momentan eine Gruppe von Privatanlegern überwiegend am US-Kapitalmarkt, die einer anderen Ratio als die der Investmentbanker und Analysten folgt. Das hat in den vergangenen Tagen der Hedge-Fund-Industrie Nerven und wohl auch viel Geld gekostet. Wann dieser Hype zu Ende ist und wieviel Geld es noch wen kosten wird, ist die aktuell offene Frage, die zudem Verunsicherung auslöst. Die Preise für Absicherungen am Terminmarkt sind in Folge in den letzten Tagen in die Höhe geschossen. So stieg das sogenannte Angstbarometer VDAX-New von Montagmorgen bis heute in der Spitze um ein Drittel - auch dies ist ein Extremwert.


   Commerzbank will sich profitabel schrumpfen 

"Es wurde bereits mit Stellenstreichungen gerechnet, allerdings fallen diese nun doch deutlich höher aus als erwartet", so ein Aktienhändler. Am 11. Februar habe die Bank ihren Kapitalmarkttag, im Vorfeld wurde mit einer solchen Ankündigung gerechnet. Mit dem "cost cut", der in der aktuellen Corona-Krise sicherlich umsetzbar sei, wolle die Bank mittelfristig zurück zur Profitabilität. Von der einst stolzen Bank blieben jetzt nur noch 450 Filialen übrig, 10.000 Mitarbeiter müssen gehen. Reflexartig ging es für die Aktie um 6,2 Prozent nach oben.

Für die Aktie von SAP ging es um 1,2 Prozent nach unten. Hier wird mit Spannung darauf gewartet, zu welchen Kursen die Tochter Qualtrics im Tagesverlauf an der Nasdaq startet. Bei BMW gab es nach von Analysten gelobten Zahlen mehr Verkäufe, die Aktie schloss 0,6 Prozent tiefer. Für die Aktie der Lufthansa ging es um 6,3 Prozent nach oben, hier beflügelten die Zahlen des Wettbewerbers American Airlines.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 90,8 (Vortag: 105,2) Millionen Aktien im Wert von rund 4,31 (Vortag: 5,02) Milliarden Euro. Es gab 19 Kursgewinner und 11 -verlierer.


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INDEX          zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX          13.665,93  +0,33%     -0,39% 
DAX-Future   13.678,00  +0,32%     +0,15% 
XDAX         13.687,38  +1,17%     +0,13% 
MDAX         31.461,96  +0,38%     +2,16% 
TecDAX        3.410,48  +0,30%     +6,15% 
SDAX         15.240,19  +0,36%     +3,22% 
zuletzt              +/- Ticks 
Bund-Future     177,69     -10 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/err

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January 28, 2021 11:59 ET (16:59 GMT)