Insgesamt habe sich die Zahl inländischer Zweigstellen im vergangenen Jahr um fast sechs Prozent auf 20.446 Bankfilialen verringert, teilte die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mit. 2021 hatte der Zweigstellen-Schwund sogar bei fast zehn Prozent gelegen. "Wie im Vorjahr dürften die Corona-Pandemie und in engem Zusam­menhang damit die zunehmende Verbreitung von Online-Banking beschleunigend gewirkt haben", erklärte die Bundesbank die Entwicklung. Der Schrumpfungsprozess sei in allen Banksektoren zu sehen.

Bei den Großbanken habe der Zweigstellen-Abbau im vergangenen Jahr bei fast acht Prozent gelegen. Die Zahl der Filialen sank um 318 auf 3719 Zweigstellen. "Die rückläufige Entwicklung wird sich nach den bisher veröffentlichten Plänen der Banken weiter fortsetzen," erklärte die Bundesbank. Bei den Regionalbanken sei das Filialnetz um 59 auf 954 Zweigstellen geschrumpft. Insgesamt seien bei den Kreditbanken im vergangenen Jahr 374 Zweigstellen geschlossen worden. Bei den Sparkassen seien es 441 Filialen gewesen, bei den Genossenschaftsbanken 416.

Die Gesamtzahl der Kreditinstitute in Deutaschland sank laut Bundesbank im vergangenen Jahr um 61 auf 1458 Geldhäuser. 55 Zusammenschlüsse, vor allem unter den Genossenschaftsinstituten, hätten dazu beigetragen. Die Zahl der Genossenschaftsbanken sei um knapp fünf Prozent auf 736 Institute gesunken. Bei den Sparkassen habe die Zahl der Geldhäuser durch Fusionen um neun abgenommen. Neben den sechs Landesbanken verblieben damit 362 Sparkassen in Deutschland. Die Zahl der Kreditbanken verringerte sich den Daten zufolge 2022 um 15 auf 246 Geldhäuser.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)