NEW YORK (dpa-AFX) - Ein starker Anleihehandel hat der US-Großbank JPMorgan Chase das beste Jahr ihrer Geschichte beschert. Auch die wieder gestiegenen Zinsen im Heimatmarkt beflügelten das Ergebnis des amerikanischen Bankenprimus. Bankchef Jamie Dimon machte den Investoren am Freitag zudem Appetit auf mehr: "Die US-Wirtschaft dürfte Fahrt aufnehmen."

JPMorgan verdiente im Gesamtjahr 2016 unterm Strich 24,7 Milliarden Dollar und damit ein Prozent mehr als im bereits herausragenden Jahr 2015. Vor allem das Schlussquartal sei stark verlaufen und habe zu dem Rekordjahr geführt, sagte Dimon in New York. "Wir haben in nahezu allen unseren Geschäftsbereichen Marktanteile gewonnen."

Allein im Schlussquartal erzielte JPMorgan unterm Strich einen Gewinn von 6,7 Milliarden Dollar, was fast ein Viertel mehr war als im Vorjahreszeitraum. Hintergrund war die starke Handelsaktivität am Finanzmarkt nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Vor allem bei Anleihen machte sich dies deutlich bemerkbar. In diesem Zweig legten die Erträge um satte 31 Prozent zu. Der Bank kamen zudem eine Steuergutschrift, geringere Rückstellungen für faule Kredite sowie Einsparungen zugute.

BREXIT HATTE BEREITS BEFLÜGELT

Schon im dritten Quartal hatte JPMorgan Chase im Anleihegeschäft brilliert. Damals hatte die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, für rege Handelsaktivität gesorgt. JPMorgan ist einer der wichtigsten Spieler am internationalen Finanzmarkt; zweites großes Standbein ist das klassische Einlagen- und Kreditgeschäft mit US-Privatkunden.

Der Kurs der JPMorgan-Aktie lag vorbörslich allerdings nur marginal im Plus. Analysten und Investoren hatten gemeinhin mit starken Resultaten gerechnet. Seit dem Trump-Sieg war der Aktienkurs bereits um 23 Prozent gestiegen. Auch die Bank of America , die nun zeitgleich ihre Geschäftszahlen präsentierte, schnitt gut ab./das/stw/mis