BERLIN (dpa-AFX) - Der Rückgang des Treibhausgas-Ausstoßes ist aus Sicht des Energieverbands BDEW ein Beleg dafür, dass die Energiewende erfolgreich sein kann - wenn die Politik sie weiter vorantreibt. "Allein die Energiewirtschaft hat ihre Treibhausgasemissionen im letzten Jahr um 44 Prozent gesenkt", sagte die Vorsitzende Kerstin Andreae der Deutschen Presse-Agentur. "Die Zahlen zeigen: Die Energiewende kann funktionieren." Es brauche in allen Wirtschaftsbereichen entschlossenes Handeln, aber dringend auch die Unterstützung der Politik, um auf dem Erfolgspfad zu bleiben.

Einer Auswertung der Denkfabrik Agora Energiewende zufolge wurden in Deutschland 2019 mehr als 50 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen als im Jahr zuvor. Seit 1990 ist der Treibhausgas-Ausstoß demnach insgesamt um 35 Prozent zurückgegangen.

Andreae machte deutlich, was aus Branchensicht die nächsten Schritte sein müssen: "Die Bundesregierung muss endlich ein stimmiges Kohleausstiegsgesetz vorlegen, damit die schrittweise Reduktion der Kohleverstromung starten kann", forderte sie. Parallel müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien an Tempo zulegen. "Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass der Ausbau von Windanlagen an Land nicht zum Erliegen kommt, sondern wieder Fahrt aufnimmt." Auch Solaranlagen müssten weiter gebaut werden. Sonst werde das Ziel nicht erreichbar sein, den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen./ted/DP/zb