Steckborn (awp) - Die Versandapotheke Zur Rose plant derzeit keine grössere Akquisitionen. Nach den zahlreichen Übernahmen in der Vergangenheit liege der Fokus jetzt darauf, diese zu verdauen und zu integrieren, sagte CEO Walter Oberhänsli in einem Interview mit dem Onlineportal "The Market".

"Wir haben unsere Akquisitionsstrategie bewusst so rasant vorangetrieben, damit der Abstand zur Nummer zwei im Markt gross genug ist und wir nicht einfach eingeholt werden können", so Oberhänsli weiter. Dieses Ziel sei nun erreicht worden. Allerdings müsse die Gruppe flexibel bleiben, um Opportunitäten wahrnehmen zu können.

Dabei seien insbesondere Zukäufe im Technologie-Bereich vorstellbar. So habe man im laufenden Jahr beispielsweise das Jointventure-Unternehmen Ehealth-Tec vollständig übernommen, das die Lösung für das E-Rezept entwickelt hat. "Da wollten wir sicherstellen, dass wir in dieser Technologie an vorderster Front bleiben."

Prognosen bestätigt

Weiter bestätigte er die Prognose einer EBITDA-Marge von 5 bis 6 Prozent im Jahr 2022. Diese Zielsetzung sei mit Blick auf den erwarteten Umsatzsprung "realistisch". Den grössten Schub beim Umsatz verspricht sich Oberhänsli dabei von der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland.

Dabei geht er für Deutschland von einer ähnlichen Entwicklung wie in Schweden aus. "Dort ist der Versand rezeptpflichtiger Arzneimittel seit 2012 jährlich um 50 Prozent gewachsen." Der E-Commerce-Marktführer Apotea habe es dort geschafft, durch gezielte Marktbearbeitung die Penetration des Online-Versandhandels signifikant zu erhöhen.

an/uh