DORTMUND (awp international) - In der deutschen Region Westfalen-Lippe beginnt am Donnerstag die schrittweise Einführung des E-Rezepts. Zum Start sind rund 250 Praxen dabei, wie die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) am Mittwoch mitteilte. In den kommenden Monaten soll die Zahl der Teilnehmer schrittweise gesteigert werden.

Beim elektronischen Rezept bekommen gesetzlich Versicherte einen Code auf ihr Smartphone, mit dem sie das gewünschte Medikament von der Apotheke erhalten. Wer die dafür nötige App nicht hat oder kein Smartphone benutzt, bekommt den Code ausgedruckt auf einem Zettel. Ab 2023 sollen E-Rezepte ausserdem mit der elektronischen Gesundheitskarte eingelöst werden können.

Versandtapotheken wie Zur Rose oder der deutsche Konkurrent Shop Apotheke erwarten durch des E-Rezepts deutlich höhere Umsätze. Jedoch hat sich die Einführung schon mehrmals verzögert, ursprünglich war der Start für 2020 geplant. Die Unsicherheiten um das E-Rezept haben die Kurse der Unternehmen zuletzt stark belastet.

Start mit angezogener Handbremse

Das E-Rezept startet in Westfalen-Lippe sozusagen mit angezogener Handbremse. "In den ersten Wochen werden die Rollout-Praxen lediglich einen Papierausdruck erstellen können", sagte KVWL-Vorstand Thomas Müller.

Doch erwarte die KVWL von der für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte zuständigen halbstaatlichen Firma Gematik, dem Bundesgesundheitsministerium und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der elektronischen Gesundheitskarte übertragen und eingelöst werden könne.

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