PARIS (dpa-AFX) - Der Reifenhersteller Michelin stellt sich im Jahresverlauf auf sinkende Umsätzen in Europa und China ein. Die Nachfrage nach Michelin-Produkten sei in Westeuropa wegen der neuen WLTP-Abgastests gesunken und in China belaste der schwächere Automarkt, erklärte das Unternehmen am Donnerstagabend bei der Vorlage seiner Erlöse aus den ersten neun Monaten.

Ende des dritten Quartals seien die Märkte für Pkw und leichte Lkw erheblich zurückgegangen, für das vierte Quartal werde eine weitere Schwäche erwartet, so der Reifenhersteller. Michelin reduzierte daher seine Wachstumsprognosen für die Branche, insbesondere in China. So erwartet Michelin nunmehr ein leichtes Mengenwachstum für das gesamte Jahr, auch wegen erheblicher Preiserhöhung als Reaktion auf den Verfall von Währungen in den Schwellenländern.

Michelin verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Im dritten Quartal stiegen die Verkäufe dagegen um gut 5 Prozent.

Die Aussagen Michelins belasteten am Donnerstag auch die Aktienkurse der US-Reifenhersteller wie etwa Goodyear. Vorbörslich ging es am Freitag auch für die Papiere des deutschen Konkurrenten Continental bergab.

Dagegen distanzierte sich der italienische Konkurrent Pirelli von der Einschätzung Michelins. Vorstandschef Marco Tronchetti Provera bekräftigte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg seine Ergebnisziele und begründete dies mit einem starken chinesischen Markt. Er sehe auch keine Abkühlung, auch nicht im kommenden Jahr./nas/tav/jha/