DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Hamburg und Schleswig-Holstein winkt beim von der EU erzwungenen Verkauf der angeschlagenen HSH Nordbank offenbar ein höherer Erlös als zuletzt für möglich gehalten. Grund dafür ist das zuletzt wieder neu entflammte Interesse von US-Finanzinvestoren für den deutschen Bankenmarkt. Bei der HSH Nordbank scheint der Finanzinvestor Cerberus, der sich zuletzt an der Commerzbank und der Deutschen Bank beteiligt hat, zusammen mit J.C. Flowers das Rennen zu machen.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, bieten die beiden zusammen mehr als 700 Millionen Euro. Das sei deutlich mehr als zuletzt erwartet, hieß es in einem Bericht des "Handelsblatts" (Montagausgabe). Eine Gegenofferte des Finanzinvestors Apollo, der einzig verbliebene Konkurrent von Cerberus/J.C. Flowers, liege nicht weit darunter.

Damit scheinen sich die optimistischen Aussagen der Finanzministerin von Schleswig-Holsteins, Monika Heinold (Grüne), von vergangener Woche zu bestätigten. "Das Privatisierungsverfahren der HSH Nordbank AG läuft gut", hatte sie der Deutschen Presse-Agentur gesagt. "Der Verkauf kann gelingen." Zuvor war Berichten zufolge die Frist für nachgebesserte Kaufangebote für die frühere Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein abgelaufen. Beide Länder haben die Bank mit 13 Milliarden Euro Kapital und Garantien gestützt.

"Wir freuen uns, dass alle im Prozess befindlichen Bieter ihre Angebote konkretisiert haben", sagte Heinold. "Diese konkretisierten Angebote prüfen wir nun." Einem "Spiegel"-Bericht und den Bloomberg-Informationen zufolge will der Aufsichtsrat am 15. Januar den Bieterkreis verkleinern und abschließend verhandeln. Dazu gab es keine offizielle Stellungnahme. Bis zum 28. Februar haben die Länder Zeit, einen Kaufvertrag abzuschließen. Findet sich kein Käufer, muss gemäß EU-Auflage die Bank abgewickelt werden./zb/stk/jha/

Unternehmen im Artikel: Commerzbank, Deutsche Bank