Kreise: EZB will Banken möglicherweise um Dividendenstopp bis Jahresende bitten
Am 22. Juli 2020 um 14:36 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) tendiert laut Insidern dazu, Banken bis Jahresende um ein Aussetzen der Dividende zu bitten. Mehrere Mitglieder des Aufsichtsrates der EZB würden wegen der unklaren wirtschaftlichen Lage angesichts der Corona-Krise weiterhin keine Grundlage sehen, um Dividendenzahlungen zu rechtfertigen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit Sache vertrauten Personen. Es gebe zwar noch keine finale Entscheidung, diese dürfte aber in den kommenden Tagen fallen.
Die EZB hatte die Banken bereits im März darum gebeten, ihr Geld beisammen zu halten und bis mindestens Oktober keine Dividende auszuschütten. Investoren hatten also zuletzt gehofft, dass die Banken im vierten Quartal wieder mit Dividendenzahlungen beginnen könnten. Auch einzelne Geldhäuser selbst hatten sich für baldige Ausschüttungen stark gemacht, etwa die französische Großbank BNP Paribas oder die Schweizer Großbank UBS./niw/mis
Die Commerzbank AG gehört zu den größten Bankenkonzernen in Deutschland. Das Nettobankergebnis ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Detailbank und Privatbank (52,4%): Verkauf von klassischen und spezialisierten Bankprodukten und -dienstleistungen (Verbraucherkredite, Leasing, usw.), Privatbank usw.;
- Markt- und Investmentbank (33,2%): Finanz-Engineering, Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktiengeschäfte, Kapitalmarktgeschäfte, usw.;
- sonstige (14,4%): Finanzierung von öffentlichen Vorhaben, spezielle und strukturierte Finanzierungen, Hypothekenkredite, usw.
Ende 2023 verwaltete die Unternehmensgruppe 419,8 Mrd.EUR Einlagen und 298,7 Mrd.EUR Kredite.