TEHERAN (dpa-AFX) - Die Ermittlung der Ursache des Absturzes einer ukrainischen Passagiermaschine bei Teheran hat begonnen. Iranische und ukrainische Experten hätten ihre Arbeit in einem Labor am Flughafen Mehrabad in der Hauptstadt Teheran aufgenommen, gab der Leiter der iranischen Luftfahrtbehörde, Ali Abedsadeh, am Freitag im iranischen Fernsehen bekannt. Ihr Ziel sei die Auswertung der beiden schwer beschädigten Flugschreiber - des Flugdatenschreibers und des Aufzeichners der Geräusche in der Pilotenkanzel. Dabei geht es auch um die letzten Worte des Kapitäns.

Laut Abedsadeh hat der Iran die technischen Möglichkeiten, die Informationen aus den Flugschreibern auszuwerten. Doch sei mit der ukrainischen Seite vereinbart worden, bei Bedarf weitere Software und Geräte aus dem Ausland zu besorgen. Auch sollte die Option nicht ausgeschlossen werden, die Flugschreiber im Ausland auszuwerten.

Regierungssprecher Ali Rabiei erklärte am Freitag, dass der Iran die Unterstützung aller relevanten Länder bei der Aufklärung des Absturzes begrüßen würde. Der Iran habe auch Boeing eingeladen, an den Untersuchungen teilzunehmen, sagte er laut Nachrichtenagentur Irna. Die US-Regierung solle bei der technischen Aufklärung der Absturzursache mithelfen, statt Lügen zu verbreiten und "Psychospielchen" zu betreiben.

Sowohl Rabiei als auch Abedsadeh bezeichneten die These, dass die Maschine von einer iranischen Abwehrrakete abgeschossen worden sei, als technisch und wissenschaftlich absurd. Die Untersuchungen würden bald erweisen, dass die Amerikaner mit solche Gerüchten nur versuchten, das international angekratzte Image von Boeing nicht noch weiter zu beschädigen, sagte Abedsadeh./str/fmb/DP/jha