Die wichtigsten Meldungen zur IAA Mobility in München in kompakter Form:


VDA-Präsidentin: Standort Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig 

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie VDA, Hildegard Müller, hat zu Beginn der Internationalen Automesse IAA Mobility in München bessere Rahmenbedingungen für ihre Branche in Deutschland gefordert. "Der Standort Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig", warnte Müller im Deutschlandfunk. "Wir verlieren zunehmend gegenüber anderen Regionen in der Welt hier den Anschluss." Das liege an zu hohen Energiekosten, mangelnder Rohstoff-Absicherung und an fehlenden Handelsabkommen. Außerdem kritisierte Müller die hohen Steuerabgaben und das Ausmaß der Bürokratie. Als Folge zögen andere Regionen der Welt an Deutschland vorbei. Als falsch bezeichnete die Verbandschefin die Kürzung von Förderprämien für Elektroautos. Man erlebe in diesem Jahr massive Einbrüche auf dem Markt.


Schwope: Chinesische Hersteller setzen etablierte Konzerne massiv unter Druck 

Die chinesischen Newcomer in der Autobranche werden die etablierten Hersteller in den nächsten Jahren nach Einschätzung des Autoexperten Frank Schwope massiv unter Druck setzen. "Chinesische Hersteller werden insbesondere ab 2024 versuchen, den europäischen Automarkt mit ihren Elektroautos zu fluten", erklärte Schwope, Lehrbeauftragter für Automobilwirtschaft an der FHM Hannover, gegenüber Dow Jones Newswires. Es rolle eine nie gesehene Welle von mehr als 20 oder gar mehr als 30 chinesischen Elektroauto-Herstellern auf die westliche Welt zu. Massenhersteller dürften zunehmend durch preiswerte chinesische Modelle unter Druck gesetzt werden. "Insbesondere bei Kleinwagen oder bei Kompaktwagen sind Preisunterschiede im vierstelligen Bereich ein gutes Verkaufsargument", so Schwope.


Bosch-Chef Hartung glaubt an Erfolg deutscher Autobauer bei der E-Mobilität 

Bosch-Chef Stefan Hartung hält Abgesänge auf die deutschen Autobauer in Sachen E-Mobilität für verfrüht. "Die Deutschen haben ganz sicher die Chance, an die Spitze zurückzukommen", sagte Hartung dem Spiegel. Es gebe "exzellente deutsche Elektroautos". Zwar stellen der chinesische BYD-Konzern und US-Rivale Tesla derzeit mit Abstand die meisten Elektrofahrzeuge her. Doch das sei "noch nicht das Endspiel", sagte der Bosch-Chef im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung (IAA) mit Blick auf den E-Auto-Markt. "Es geht jetzt erst richtig los, auch in China." Weltweit gebe es etwa 1,4 Milliarden Autos, die meisten davon mit Verbrennungsmotor. Es werde Jahrzehnte dauern, die alte Flotte zu ersetzen.


Mercedes-Benz-CEO: Haben in "elektrischer Ära" das gleiche Renditeziel 

Mercedes-Benz wird mit dem stärkeren Schwenk auf vollelektrische Fahrzeuge nicht am Renditeziel rütteln. "Wir haben in der elektrischen Ära das gleiche Renditeziel", sagte CEO Ola Källenius im Vorfeld der Automesse IAA Mobility zu Journalisten. Bis auf weiteres werden zwar die Ausgaben in diversen Bereichen teils noch sehr unterschiedlich sein, beispielsweise blieben die variable Kosten bei Elektroautos höher als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Dieser Kostenunterschied wird auf "absehbare Zeit auch so bleiben", ergänzte der Manager.


BMW/Zipse: Neue Klasse wird "sehr profitabel" sein 

BMW verspricht auch bei anhaltend hohen Investitionen und dem Hochlauf der zunächst margenschwächeren vollelektrischen Autos eine anhaltend hohe Profitabilität. "Wir sind bereits heute profitabel mit Elektrofahrzeugen", sagte CEO Oliver Zipse anlässlich der Vorstellung des Visionsfahrzeugs für die kommende Fahrzeuggeneration. "Die Neue Klasse wird sehr profitabel" sein, kündigte der Manager an, ohne eine konkretes Margenziel für die neuen vollelektrischen Autos zu nennen . "Wir werden (aber) definitiv nicht weniger profitabel sein als heute", ergänzte er.


BMW-CFO: Auftragseingang auch immer Sommer zweistellig 

BMW verzeichnet trotz des insgesamt trüberen Wirtschaftsumfelds nach wie vor eine gute Nachfrage nach Premiumautos. "Die Nachfrage nach unseren Produkten ist nach wie vor gut", sagte Finanzvorstand Walter Mertl zu Dow Jones Newswires. Im ersten Quartal waren die Ordereingänge in Europa gegenüber Vorjahr noch leicht gesunken. "Seit April sind die Auftragseingänge aber zweistellig positiv, und das war auch im Juni, Juli und August der Fall", betonte der Manager.


BMW bekräftigt: Spüren in China kaum Preisdruck 

An BMW geht der sich verschärfende Wettbewerb in China mit teils spürbar sinkenden Verkaufspreisen offenbar weitgehend vorbei. "Einen Preisdruck spürt BMW in China angesichts der Positionierung der Marke in einem höheren Preissegment aktuell weniger", sagte Finanzvorstand Walter Mertl zu Dow Jones Newswires. Auch Mini im Kleinwagensegment profitiere von seiner Markenstärke. BMW-CEO Oliver Zipse erklärte im Vorfeld der IAA Mobility in München, dass sich der Wettbewerb in China insbesondere im Einstiegssegment abzeichne.


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September 04, 2023 02:45 ET (06:45 GMT)