Zürich (awp) - Beim Technologieunternehmen Ascom kommt es zu einer Veränderung an der Spitze des Verwaltungsrats. So wird sich Juhani Anttila an der Generalversammlung im kommenden Jahr nicht mehr als Präsident des Gremiums zur Verfügung stellen. Als Nachfolger steht Andreas Umbach bereit.

Anttila habe dem VR mitgeteilt, dass er sich nach fünfzehnjähriger Tätigkeit anlässlich der bevorstehenden ordentlichen Generalversammlung vom 19. April 2017 weder als Präsident noch als Mitglied des VR der Ascom Holding zur Verfügung stellen werde, schreibt die Gruppe am Mittwoch. Unter der Ägide Anttilas hatte Ascom einen Fundamentalumbau vollzogen, der per Ende September im Verkauf der einige Jahre früher von Ericsson übernommen Sparte Network Testing mündete.

Der VR schlägt den Aktionären Andreas Umbach zur Wahl als neuen Präsidenten des VR vor. Er gehört dem Gremium bereits seit 2010 an und leitet das Compensation Committee. Man sei überzeugt, dass mit der Nomination von Umbach die Kontinuität im VR und die Unterstützung des neuen Managements sichergestellt sei.

BÖRSE APPLAUDIERT

An der Börse haben die Anleger erfreut auf den geplanten Wechsel reagiert und die Aktie legt bis um 10.25 Uhr in einem seitwärts tendierenden Gesamtmarkt um deutliche 4,9% auf 17,10 CHF zu. Bislang wechselten bereits gut 33'300 Ascom-Titel den Besitzer, dies im Vergleich zum durchschnittlichen Tagesvolumen der vergangenen Wochen von 87'000.

Juhani Anttila sei in Teilen der Investorenkreise mit den schlechten Ergebnissen der Sparte Network Testing zunehmend in die Kritik geraten und werde auch als Architekt der in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Strategie angesehen, versucht ZKB-Analyst Andreas den Kursanstieg zu begründen. Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos zeigt sich derweil von der geplanten Stabübergabe überrascht. Nach dem CEO-Wechsel, der Lancierung der neuen Strategie mit neuen Finanzzielen dürfte bei Ascom nun jedoch Ruhe einkehren, während sich das Management auf die Umsetzung der Strategie und die Verbesserung der Performance fokussiert.

Allgemein laste aber nach wie vor die Wahl des US-Präsidenten nachhaltig auf der Aktie, so der ZKB-Kommentar weiter. Donald Trump habe sich während des Wahlkampfes klar gegen den "affordable care act" respektive "Obamacare" ausgesprochen und erst nach der Wahl seine Gegenposition leicht relativiert. Unter der hohen Unsicherheit über das Schicksal von Obamacare dürften Spitalverantwortliche kaum grosse Investitionsprojekte lancieren, was sich schlussendlich auch auf das Geschäft von Ascom niederschlagen dürfte.

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