Von Aaron Tilley, Salvador Rodriguez, Sam Schechner und Kim Mackrael

SAN FRANCISCO (Dow Jones)--Apple plant laut Kreisen in Europa die Einführung neuer Gebühren und Download-Beschränkungen auf seinen iPhones und iPads. Damit reagiert der Konzern auf die neuen Regeln des EU-Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act - DMA), wonach er Software-Downloads von Drittanbietern außerhalb seines App Stores zulassen muss. Bis zum 7. März muss Apple die neuen Regeln für das sogenannte Sideloading umsetzen.

Den informierten Personen zufolge wird sich Apple selbst die Möglichkeit vorbehalten, jede App, die außerhalb des Stores heruntergeladen wird, zu überprüfen. Der Konzern plane außerdem, Gebühren von Entwicklern zu erheben, die Downloads außerhalb des App Stores anbieten. Die geplanten Gebühren und Beschränken könnten zu neuen Spannungen des Konzerns mit App-Entwicklern führen. Apple hat diese Pläne aber noch nicht bekannt gegeben, und sie könnten sich noch ändern, so die Informanten.

Der Konzern hat seine Politik der Kontrolle von Downloads über den App Store stets mit dem Argument verteidigt, dies sei notwendig, um das iPhone sicher und relativ frei von Viren zu halten. Kritiker haben das App-Ökosystem von Apple dagegen als wettbewerbsfeindlich bezeichnet.

Unternehmen wie die Facebook-Mutter Meta Platforms, Spotify und Microsoft bereiten bereits Download-Optionen für ihre Kunden vor. Meta erwägt ein System, mit dem Nutzer Apps direkt aus Facebook-Anzeigen herunterladen können. Spotify plant, seinen Nutzern die Möglichkeit zu bieten, einige seiner iPhone-Apps direkt von seiner Website herunterzuladen. Microsoft hat in der Vergangenheit die Einführung eines eigenen App-Stores für Spiele von Drittanbietern erwogen.

Die Europäische Kommission hat das Gesetz über digitale Märkte im Jahr 2022 verabschiedet, um die Marktmacht größer Technologie-Konzerne zu beschneiden.

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January 24, 2024 07:12 ET (12:12 GMT)