VIRUS: Amazon muss in Frankreich bei Schutzmaßnahmen nachbessern
Am 14. April 2020 um 17:01 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Der Online-Händler Amazon muss in Frankreich einem Gerichtsbeschluss zufolge bis auf weiteres Teile seiner Versand- und Lageraktivitäten einstellen. Amazon habe angesichts der Coronavirus-Pandemie seine Verpflichtung in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in den Lagerhäusern nicht angemessen beachtet, erklärte das Gericht im Pariser Vorort Nanterre am Dienstag. Der Online-Riese müsse nun in allen Lagern eine Risikobewertung durchführen und erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen treffen.
Bis dahin dürfen in den Lagern nur noch Bestellungen von Lebensmitteln, Hygiene- und Medizinprodukten angenommen und versandt werden, wie das Gericht mitteilte. Für jeden Tag, an dem Amazon den geforderten Sicherheits- und Gesundheitsstandards nicht nachkomme, drohe eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro, hieß es in dem Gerichtsurteil. Die gerichtliche Verfügung gegen Amazon war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires beantragt worden. Die Gewerkschaft warf Amazon vor, in den Lagern nicht die Möglichkeit zu schaffen, damit die Angestellten die geforderten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus Sars-CoV-2 einhalten können./ari/DP/nas
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).