FRANKFURT (Dow Jones)--Im Streit um Verluste von US-Hedgefonds der Allianz haben sich einem Agenturbericht zufolge auch die deutschen Behörden eingeschaltet. Die Finanzaufsicht Bafin habe eigene Ermittlungen aufgenommen, berichtet Reuters unter Berufung auf informierte Personen. In den USA ermitteln bereits die Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium.

Die Allianz hatte Anfang August gewarnt, dass Klagen in den USA im Zusammenhang mit von Allianz Global Investors aufgelegten Hedgefonds ("Structured Alpha"), die im Vergangenen Jahr massive Verluste verzeichneten, "erhebliche Auswirkungen" auf künftige Finanzergebnisse der Allianz haben könnten. Rückstellungen hat der Konzern bisher noch nicht gebildet, weil er die Auswirkungen der Klagen noch nicht beziffern kann.

Laut Reuters sind bei der Bafin mehrere Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen mit dem Thema beschäftigt. Die Beamten prüften, ob Führungskräfte der Allianz außerhalb des Fondsbereichs von den Ereignissen, die zu den Milliardenverlusten führten, wussten oder daran beteiligt waren. Die Ermittlungen bei der Bafin befänden sich noch in der Phase, in der Fakten zusammengetragen würden. Sie hätten aber an Fahrt aufgenommen, seit die Allianz Anfang August die US-Untersuchungen bekannt gemacht habe.

Die Allianz teilte mit, sie stehe bei allen wichtigen Themen mit der Bafin in Kontakt, wozu auch die Structured-Alpha-Fonds zählten. Ein Sprecher der Bafin lehnte eine Stellungnahme ab.

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September 07, 2021 07:29 ET (11:29 GMT)