FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag sind die europäischen Aktienmärkte am Freitag mit einem kräftigen Plus gestartet. Die Tendenz gibt die Wall Street vor, die in der zweiten Sitzungshälfte die zuvor gesehenen Verluste aufholen konnte. So gewinnt der DAX 1,0 Prozent auf 16.714 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt ebenfalls um 1,0 Prozent auf 4.488 Punkte zu.

Gegenwind für die Börsen braut sich dagegen momentan im Nahen Osten zusammen. Eine von den USA geführte Koalition startete mehr als ein Dutzend Angriffe auf Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen, zwei Tage nachdem die jemenitischen Milizen eine Frist verstreichen ließen, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer einzustellen. Der Ölpreis reagierte sofort auf die dortige Entwicklung. Öl der Sorte Brent verteuert sich um 2,4 Prozent auf 79,27 Dollar. Auch die Gewinne bei den Anleihen dürften auf die Suche nach sicheren Häfen zurückzuführen sein. Der Euro notiert bei 1,0977 Dollar. Die Huthi-Rebellen haben Großbritannien und den USA Vergeltung für die Luftangriffe angedroht.

Welche Auswirkungen es hat, dass die Schiffe aus Asien nicht mehr durch den Suez-Kanal fahren, sondern den langen Weg um das Kap der guten Hoffnung nehmen, dürfte der europäischen Wirtschaft schnell schmerzlich bewusst werden. Denn zum einen steigen die Transportkosten mit den höheren Lieferkosten deutlich an, was sich auch in der Inflation widerspiegeln sollte. Zum anderen wird auch die Lieferkettenproblematik schnell wieder sichtbar. So muss Tesla einen Teil der Produktion in seinem Werk in Grünheide für rund zwei Wochen stilllegen. Grund dafür sind fehlende Komponenten, verursacht durch die Verschiebung von Transportrouten. An der Börse wird befürchtet, dass die Lieferkettenproblematik auch weitere Unternehmen betrifft.


   Airbus mit Auslieferungen auf Allzeithoch 

Die Airbus-Aktie legt um 2,2 Prozent zu und notiert mit 147,08 Euro auf Rekordhoch. Wie der europäische Flugzeugbauer am Vorabend mitteilte, übertraf er sein Auslieferungsziel im vergangenen Jahr deutlich. Der Konzern übergab insgesamt 735 Passagiermaschinen an Kunden, das waren 11 Prozent mehr als im Jahr zuvor und auch mehr als das Jahresziel von 720 Maschinen. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass Airbus seine Prognose für das Geschäftsjahr bequem erreicht und vom Rückenwind beim Volumen gestärkt wurde.

Am Mittag wird im Aktienhandel dann gen USA geschaut, dort legen unter anderen Bank of America, JP Morgan, Wells Fargo, Citigroup und andere Größen der Branche ihre Zahlen vor. Oft hatten die Quartalszahlen direkte Auswirkungen auf die Wettbewerber in Europa. Zudem findet an der Wall Street wegen des Feiertages Martin-Luther-King-Tag am Montag kein Handel statt.


   Luxusgüter-Hersteller mit Burberry schwach 

Gegenwind verspüren die Aktien der Luxusgüterhersteller schon seit Monaten. Kürzlich warnte ein Analyst davor, dass es noch zu früh sei, wieder bei den Aktien der Branche wieder shoppen zu gehen. Damit dürfte er zunächst Recht behalten. Denn Burberry hat am Morgen die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 gesenkt, nachdem die Nachfrage nach Luxusgütern während der wichtigen Vorweihnachtszeit im Dezember weiter abgenommen hat. Im November warnte Burberry bereits, dass die globale Nachfrage nach Luxusgütern schwinde und es schwer werde, die Prognose zu halten, wenn der Trend sich fortsetze. Nun ist davon auszugehen, dass der Konsens deutlich nach unten genommen wird. Für die Aktie von Burberry geht es um 7,4 Prozent nach unten, Kering verbilligen sich um 1,9 Prozent und LVMH um 1,2 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.487,95        +1,0%         45,67          -0,7% 
Stoxx-50                4.099,30        +0,9%         38,10          +0,1% 
DAX                    16.713,89        +1,0%        166,86          -0,2% 
MDAX                   26.461,87        +1,5%        391,92          -2,5% 
TecDAX                  3.282,72        +1,5%         47,45          -1,6% 
SDAX                   13.589,98        +1,5%        194,50          -2,7% 
FTSE                    7.651,24        +1,0%         74,65          -2,0% 
CAC                     7.463,89        +1,0%         76,27          -1,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,17                      -0,03          -0,40 
US-Zehnjahresrendite        3,97                      -0,00          +0,09 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:04 Uhr  Do, 17:23 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,0977        +0,0%        1,0970         1,0953  -0,6% 
EUR/JPY                   159,10        -0,2%        159,35         159,89  +2,2% 
EUR/CHF                   0,9351        +0,0%        0,9356         0,9361  +0,8% 
EUR/GBP                   0,8592        -0,1%        0,8592         0,8614  -1,0% 
USD/JPY                   144,95        -0,3%        145,21         146,00  +2,9% 
GBP/USD                   1,2776        +0,1%        1,2767         1,2714  +0,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,1723        -0,0%        7,1737         7,1795  +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                45.813,03        -1,3%     46.018,84      46.135,31  +5,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  73,97        72,02         +2,7%          +1,95  +2,8% 
Brent/ICE                  79,27        77,41         +2,4%          +1,86  +2,8% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  31,54        30,80         +2,4%          +0,74  -4,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             2.038,78     2.029,28         +0,5%          +9,50  -1,1% 
Silber (Spot)              22,97        22,75         +1,0%          +0,22  -3,4% 
Platin (Spot)             924,85       918,00         +0,7%          +6,85  -6,8% 
Kupfer-Future               3,81         3,78         +1,0%          +0,04  -2,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 12, 2024 03:34 ET (08:34 GMT)