Brasilien solle auch nach dem Zusammenschluss seine Kontrolle über Embraer behalten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die goldene Aktie und das damit verbundene Veto-Recht bei strategischen Entscheidungen etwa über das Militärprogramm solle in Händen der brasilianischen Regierung bleiben. Brasilien hatte erklärt, die Kontrolle über Embraer wegen seiner Bedeutung für das Verteidungsprogramm des Landes behalten zu wollen.

Boeing und Embraer hatten vor Weihnachten bekannt gegeben, über eine Fusion zu verhandeln. Sollte das Geschäft zustande kommen, würde sich die weltweite Flugzeugbaubranche zu einem Duopol entwickeln: Boeings direkter Konkurrent Airbus hatte im Herbst 50,01 Prozent am Regionaljet-Programm CSeries des kanadischen Konzerns Bombardier übernommen, das direkt mit den E-Jets von Embraer konkurriert. Bombardier und Embraer hatten sich jahrzehntelang ein Duell im Bereich kleinerer Jets mit 70 bis 100 Sitzen geliefert. Airbus und Boeing kämpfen dagegen um Aufträge für mittelgroße Jets und Langstreckenmaschinen.

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