MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Telekomausrüster Adva Optical Networking profitiert von der zunehmenden Digitalisierung und hat im ersten Quartal wieder einen Gewinn erzielt. Das Unternehmen, das offene Netzlösungen für die Bereitstellung von Cloud- und Mobilfunkdiensten anbietet, verbuchte einen Konzerngewinn von gut einer Million Euro, wie es am Donnerstag in München mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Adva noch einen Verlust von 2,4 Millionen Euro verzeichnet. Der Umsatz stieg um 6,3 Prozent auf gut 128 Millionen Euro.

"Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Sowohl Umsatz als auch die Profitabilität entwickelten sich planmäßig", sagte Finanzvorstand Uli Dopfer. Adva rechnet für das zweite Quartal mit einem Umsatz zwischen 130 und 140 Millionen Euro sowie einem Betriebsergebnis auf Pro-Forma-Basis zwischen 2 und 5 Prozent vom Umsatz. Zum Jahresauftakt hatte dieses bei 2,1 Prozent gelegen.

In den Regionen EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) und Amerika sei das Adva-Geschäft erneut gewachsen. Die Region EMEA trägt dabei mehrheitlich zum Umsatz bei. "In unseren Kernmärkten gewinnen wir aktuell zahlreiche Ausschreibungen und Neukunden", schrieb Konzernchef Brian Protiva in einem Brief an die Aktionäre. Der Manager setzt dabei auch große Hoffnungen auf den neuen, schnellen Mobilfunkstandard 5G und sieht das Unternehmensportfolio auf Trends wie das Internet der Dinge (IoT) gut abgestimmt. Er zeigte sich trotz der unsicheren Wirtschaftsklage für die Zukunft positiv gestimmt und hält an seinen Erwartungen für das Gesamtjahr fest. Unter anderem soll der Umsatz im oberen einstelligen Prozentbereich steigen.

An der Börse lösten die Zahlen Gewinnmitnahmen aus. Die erst kürzlich in den SDax zurückgekehrte Aktie geriet nach schwachem Start in einen freien Fall, der am Markt vor allem mit Gewinnmitnahmen nach einem starken Lauf begründet wurde. In der Spitze stand ein Minus von 18 Prozent zu Buche, das sich zuletzt auf gut 12 Prozent immerhin ein wenig relativierte.

Der Aktienkurs war im bisherigen Jahresverlauf um etwa die Hälfte gestiegen, womit die Papiere am Vortag noch zu den Top Ten im Kleinwerte-Index gehörten. Dann aber fanden Börsianer am Morgen mit dem Umsatz ein Haar in der Suppe, da er die niedrigsten Analystenerwartungen verfehlt habe. Sie gaben dabei aber zugleich zu bedenken, dass sich der Konsens nur aus wenigen Expertenschätzungen zusammensetze, da die Aktie zuletzt etwas aus dem Marktfokus geraten sei. Insgesamt seien die Resultate aber nicht so schlecht ausgefallen, resümierte ein Händler./nas/stw/jha/