Republikanischer Hoffnungsträger Ramaswamy will sich gegen ausländische Konflikte einsetzen

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy wird in den kommenden Wochen seine nicht-interventionistische Außenpolitik zu einem zentralen Punkt seiner Wähleransprache machen, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Damit will er sich als der Kandidat positionieren, der sich am wenigsten in einen ausländischen Krieg einmischen würde.

In einem Interview sagte Ramaswamy, er werde am Dienstag in Miami, am Vorabend des dritten republikanischen Vorwahltermins, ein Gelöbnis vorstellen, in dem er die Grundsätze einer nicht-interventionistischen Außenpolitik darlegt. Sollte er die republikanische Nominierung und später die Parlamentswahlen 2024 gegen den demokratischen Präsidenten Joe Biden gewinnen, sagte Ramaswamy, würde er von allen politischen Amtsträgern verlangen, den Schwur zu unterzeichnen, und er würde schließlich auch andere gewählte Amtsträger auffordern, ebenfalls zu unterschreiben.

"Dies wird ein Lackmustest für jeden sein, der in meiner Regierung einen Posten innehat, und ein klares Signal an unsere eigenen Anhänger", sagte Ramaswamy, ein 38-jähriger Tech-Unternehmer, der in den Vorwahlen der Republikaner auf dem letzten Platz liegt.

Ramaswamys Einführung des Versprechens kommt nach einem wochenlangen Streit mit der republikanischen Präsidentschaftskandidatin Nikki Haley, einer ehemaligen US-Botschafterin bei der UNO, über die Außenpolitik.

Ramaswamy hat gesagt, dass Haley, die in den meisten republikanischen Vorwahlumfragen an dritter Stelle steht, mit ihrer aggressiven Außenpolitik Gefahr läuft, Amerika in einen blutigen Konflikt zu ziehen. Haley befürwortet Militärhilfe für die Ukraine und Israel, Positionen, die Ramaswamy ablehnt.

Außerdem scheint sich eine interne Debatte innerhalb der Republikanischen Partei über die Rolle Amerikas in der Welt zu verschärfen.

Der ehemalige Präsident Donald Trump, der Spitzenkandidat der Republikaner, und der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der in den Umfragen weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz liegt, sind beide gegen militärische oder humanitäre Hilfe für die Ukraine, eine Position, die Ramaswamy teilt. Haley und der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der in den Umfragen an fünfter Stelle liegt, befürworten Hilfe für die Ukraine.

Ramaswamy zufolge besteht sein Versprechen, das er "Nein zu den Neokonservativen" nennt, aus drei allgemeinen politischen Positionen, denen die Unterzeichner zustimmen müssen: "Die Vermeidung des Dritten Weltkriegs ist ein wesentliches nationales Ziel"; "Krieg ist niemals eine Präferenz, nur eine Notwendigkeit"; und "die einzige Pflicht der US-Politiker ist die gegenüber den US-Bürgern".

"Neocons" bezieht sich auf den Neokonservatismus, eine Bewegung innerhalb des amerikanischen konservativen Denkens, die dazu neigt, für Interventionen in ausländischen Konflikten einzutreten.

Laut der Meinungsforschungs- und Analyse-Website FiveThirtyEight wird Ramaswamy von 5 % der republikanischen Vorwahlwähler unterstützt, während Trump mit rund 58 % Unterstützung in Führung liegt.